Wie es Atlan in der Rolle als Ahiram Acran versprochen hat, hat der Schmuggel sein Ende, doch nun ist er dabei, das nächste Versprechen einzulösen, welches er dem todkranken Regenten von Tameri gegeben hat. Drei seetüchtige Schiffe mit den Namen „Strahlen des Râ“, „Pfeil der Insel“ und „Herrin der Hapi“ haben sich aufgemacht, Keftiu zu erreichen und mit den dortigen Bewohnern ein Handelsabkommen abzuschließen. Nach Tagen der Ungewissheit und einem fürchterlichen Sturm haben es alle drei Schiffe an die Küste Keftius geschafft. Atlan war derweil nicht untätig und hat in der Frau Thot-K’aima durch Hypnoschulung eine attraktive Übersetzerin für die Besatzung der Schiffe geschaffen, um den Weg für Verhandlungen zwischen Rhômet und Kretern zu ebnen.
Als die seetüchtigen Schiffe Keftiu anlaufen, bleibt ihre Ankunft nicht unbemerkt, dem Minos persönlich wird von der Ankunft dieser Schiffe berichtet. Kein Wunder, denn der Minos ist auf der Suche nach dem Geheimnis für seetüchtige Schiffe, die er mit der Hilfe seines gelehrten Freundes Daidaloos erschaffen will. Auch dies ist Atlan nicht unbekannt, stellt sich nur die Frage, was Minos mit dem neu erworbenen Wissen anfangen will und ob es im Sinne von Atlans Plänen ist oder ob vielleicht ein neuer Minos die bessere Wahl wäre.

„Insel der Winde“ ist der zweite Band im „Kreta-Zyklus“ in der „Atlan X“-Welt. Gefangen auf Lasaf Drei, auch Terra genannt, versucht Atlan auch hier das barbarische Volk zu manipulieren, um eines Tages - denn was spielt Zeit für eine Rolle, wenn man Unsterblich ist? - diese Welt wieder verlassen zu können und heimzukehren. Ganz zu seinem Wort stehend hat es Atlan nun ermöglicht, dass drei Schiffe der Rhômets es an die fernen Küsten von Keftiu geschafft haben, und auch jetzt versucht er, die Ereignisse im Sinne eines seiner Lieblingsbarbaren zu beeinflussen, auf dass seine Träume wahr werden mögen.

Der zweite Band lässt sich besser an als der erste in diesem Zyklus. War es schwer, sich dort zum Lesen zu motivieren, liest sich dieser Band von Hans Kneifel wieder ganz anders. Damit beweist Kneifel, dass trotz einheitlichem Schema ein guter Autor dieser Reihe doch seinen Charme aufdrücken kann. Sicherlich wird dieser Zyklus nicht ohne Grund eher dem historischen Genre zugeteilt, aber eine Figur wie Atlan kommt doch nicht ganz ohne technologische Hilfsmittel aus und damit wird dieser interessante Charme von Atlans frühen Jahren auf Terra geschaffen. Denn es ist eine interessante Vorstellung, dass ein höher entwickeltes Wesen über Jahrtausende die Entwicklung der Menschen punktuell manipuliert hat um sie zu dem zu machen, was man aus den Perry Rhodan Büchern kennt.
Ansonsten hat dieses Buch viel zu bieten, um sich in der historischen Welt, in der man sich befindet, zurechtzufinden. Der Leser bekommt gleich drei Karten geliefert, auf denen sowohl die zu dieser Zeit gebräuchlichen als auch die heutigen Städtebezeichnungen zu finden sind.
Ansonsten erweist sich dieses Buch als interessante Mischung aus Intrigen, Macht, Mystik und Geschichte, die dafür sorgt, dass man einen kleinen Eindruck davon bekommt, wie diese Zeit wirklich gewesen sein kann. Und am Ende des Buches gibt es noch einige Erklärungen zu Land und Leuten und sprachliche Begriffe.

Sicherlich, die historische Reihe im Atlan-Universum ist anders als alle anderen Bücher, die man aus dem Atlan- und Perry Rhodan-Universum kennt. Es bleibt eine Geschmacksfrage, ob sie einem gefällt oder nicht, aber mit diesem Band hat der Zyklus auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung getan.

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