Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Ton | |
Ein grünes, schleimiges Etwas überzieht mit einem feinen Staub die Erde. Dieser sorgt dafür, dass Pflanzen und Tiere mutieren. Besonders bestimmte Pilze entwickeln plötzlich so etwas wie eine eigene Persönlichkeit, können denken und reden. In "Mushroom Men" ist man einer dieser Pilze vom Stamme der Röhrlinge und bald die einzige Hoffnung des heimischen Dorfes, welches nicht nur vom Hunger, sondern vor allem von monsterhaften Käfern und feindlich gesonnenen Pilzstämmen (den Wulstlingen) bedroht wird. Als trotz aller Bemühungen sogar der Häuptling getötet wird, liegt es nun an diesem kleinen Pilz - also an einem selbst -, den Widerstand gegen die Eindringlinge zu organisieren.
Nach einer kurzen Einleitung darf man zunächst eine aus drei Charakterklassen wählen, die sich hinsichtlich ihrer Begabungen unterscheiden. Landser können besonders gut kämpfen, die Weisen zaubern mit ihren Sporenkräften besser als die anderen und der Kundschafter ist besonders schnell und geschickt im Umgang mit Fernkampfwaffen. Da man im Spiel mittels Mutagen seine Werte Lebenskraft, Sporenkraft, Stärke und Geschwindigkeit selber steigern kann, bedeutet diese Unterscheidung keine große Differenzierung. Dabei hat man Lebens- und Sporenkraft immer im Blick, da diese wichtigen Werte als Balken dargestellt werden. Ist die Lebenskraft auf null gesunken, muss man neu anfangen. Damit dies nicht immer von vorne geschehen muss, gibt es innerhalb der Levels einzelne Punkte, an denen das Spiel gespeichert werden kann. Insgesamt stehen sechs Speicherplätze zur Verfügung (jeweils drei für Solo- und Multiplayerspiel). Von den Optionen ist die Vertauschung für Linkshänder am interessantesten, ansonsten hat man bis auf Musik-und Effektlautstärke kaum Einstellmöglichkeiten.
Das Spiel nutzt die beiden Bildschirme, indem zwischen diesen gewechselt werden kann. So kann man die Karte (welche meist oben angezeigt wird) auf den Touchscreen holen und bestimmte Orte, die zum Absolvieren des Levels nötig sind, antippen. Damit erhält man Informationen, was noch zu tun ist. Ohne diese wäre es sehr schwer, sich zurechtzufinden. Gleichfalls verfährt man mit dem umfangreichen Inventar und den Gegnerinfos. Meistens wird der Touchscreen aber für die eigentliche Spielumgebung genutzt.
Für die Steuerung werden fast alle Tasten benutzt. Sind die Grundfunktionen noch einfach, wird es für bestimmte Aktionen schwierig, diese gezielt einzusetzen. Problematisch ist zum Beispiel, dass man oft seinen Wurfanker einsetzen muss. Dieser wird mit dem Stylus auf die entsprechende Stelle gezogen. Kann man sich festhaken verwandelt er sich grün, was meist schlecht zu sehen ist, da der Stylus ja davor ist. Besonders kompliziert wird es dann, wenn man noch zusätzlich das Steuerkreuz und die L/R-Taste gleichzeitig drücken muss, um ein höher gelegenes Ziel anzuvisieren. Auch etwas unglücklich gelöst ist der Einsatz der magischen Sporenkräfte. Um diese zu aktivieren, muss eine bestimmte Figur auf dem Touchscreen gezeichnet werden. Misslingt diese in der Hektik, stirbt man einen Heldentod. Richtig schwierig ist es aber im Kampf sich zu bewegen (mit dem Steuerkreuz), anzugreifen (mittels Tasten A/Y) und seine Sporenkräfte einzusetzen (mit dem Touchpen). Hier muss man sich entscheiden, wie man den Kampf bestehen will. Dass man die Belegung der Tasten in den Optionen ändern kann, ist dabei nicht hilfreich, da hier nur aus vier vorgegebenen Belegungen gewählt werden kann.
Trotz der tollen, atmosphärischen 3D-Grafik, die eingesetzt wird, handelt es sich bei diesem Spiel um ein zweidimensionales Jump-and-Run mit einem großen Prügelanteil. Dies ist zwar schade, tut aber dem Spielspaß keinen Abbruch. Hinzu kommt noch, dass die Brutalität auf einem sehr abstrakten Niveau ist und es aufgrund der obskuren Gegenstände (vom Mikadostäbchen bis zum Glassplitter) sogar richtig Spaß macht, seine Gegner zu vermöbeln. Da sich die Gegenstände auch untereinander kombinieren lassen, kann man so die tollsten Waffen selber herstellen. Bei den wenigen eingestreuten Minispielen handelt es sich größtenteils um kleine Puzzle, die man unter Zeitdruck zusammensetzen muss, was nicht gerade spektakulär ist, da sind das eigentliche Spiel und seine Story weitaus interessanter.
Fazit: Wenn nicht die mitunter eigenwillige Steuerung wäre, könnte das Spiel noch mehr Spaß machen. So muss man sich erst einmal langwierig damit vertraut machen, was das Spiel zu einem leider nur passablen Jump-and-Run macht.