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 Die Edda

Götterlieder, Heldenlieder und Spruchweisheiten der Germanen

Herausgeber: Manfred Stange
Übersetzer: Karl Simrock
Verlag: Marix Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Neben den Sagas hat Island auch die Edda. Damit hat dieses kleine Land, verglichen mit anderen Völkergruppen, das meiste Material an mittelalterlicher Literatur hervorgebracht. Im Marix Verlag erschien nun eine aktualisierte Neuausgabe der Edda, übersetzt von Karl Simrock schon 1882 und vollständig bearbeitet von Manfred Stange.
Das Buch umfasst sowohl die ältere als auch die jüngere Edda. Die ältere davon, die Simrock einer Handschrift des 13. Jahrhunderts entnahm, wurde aufgeteilt in Götterlieder zum einen und Heldenlieder zum anderen. Das Entstehungsdatum der sogenannten „Lieder-Edda“ reicht aber bis ins 9. Jahrhundert zurück.
Die insgesamt 16 Götterlieder befassen sich mit dem Aufbau der Welt gemäß der nordischen Weltanschauung. Die Heldenlieder hingegen drehen sich um Wundertaten verschiedenster Dramatis personae.

Die jüngere Edda, auch „Prosa-Edda“ genannt, wurde von Snorri Sturluson im 13. Jahrhundert niedergeschrieben, zu einer Zeit, da das Christentum bereits Fuß gefasst hatte und die Verehrung der „heidnischen“ Götter rückläufig war. Hier gibt es drei Teile, von denen der erste vollständig und der zweite teilweise in diesem Buch enthalten sind.
Es folgt ein ausführliches Nachwort Stanges, in dem er kurz den Hintergrund dieser Dichtung erläutert, aber auch auf Besonderheiten, etwa die häufigen Stabreime und andere sprachliche Gegebenheiten eingeht. Ebenso gibt er einen Kurz-Kommentar zu den einzelnen Liedern ab. Auch Simrock und dessen Werk finden anschließend eine Erwähnung.
Nach all diesem gibt es noch ein ausführliches Register, das nicht nur die Seitenzahlen, sondern auch eine Kurzdefinition aller Begriffe bietet.

Die Teile des Buches werden durch Abbildungen eingeläutet; die Nachweise von diesen findet man ebenfalls am Ende des Buches.

Wer sich für mittelalterliche Sagen im Allgemeinen und für die nordischen im Besonderen interessiert, kommt um dieses Buch nicht herum. Die Übersetzung Simrocks ist gelungen und auch wenn sein Stil um 1882 einigermaßen modern war, so kommt er heute doch etwas altertümlich herüber, was den Charakter der Edda jedoch nur unterstreicht.
Dank des Registers gibt es auch kaum Verständnisschwierigkeiten trotz der teils recht obskuren Sprache - oft wurden Dinge elegant umschrieben, um einen Stabreim herzustellen, doch heute bedarf es einiger Kenntnis der damaligen Zeit und der Mythologie, um so manche Referenz aufzulösen. Die Definitionen erleichtern das Lesen ungemein, denn so kann man schnell nachschlagen, wer zu wem in welcher Beziehung stand (bei den nordischen Göttern ist das genauso kompliziert wie bei allen anderen). Vor allem für den Preis ist diese Ausgabe unschlagbar.

Ein Schmankerl für interessierte Leser, die sich dieses Buch nicht entgehen lassen sollten!

Sabine Hunsicker



Hardcover | Erschienen: 24. März 2004 | ISBN: 9783937715148 | Originaltitel: Edda | Preis: 7,95 Euro | 434 Seiten | Sprache: Deutsch

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