Nach dem Tod von Lord Shigeru des Otori-Clans, welcher Takeo adoptierte, muss sich Takeo dem geheimen Stamm unterwerfen, da er dies bei einem Abkommen mit dessen Ältestem versprochen hatte. Doch Takeo, welcher von Kindheit an nur wenigen Menschen unterworfen war und gelernt hatte, Sachen zu hinterfragen, fällt es schwer, bedingungslos zu gehorchen und seine Aufträge ohne das Wissen um den Sinn der Dinge auszuführen. Seine Lektionen sind hart und immer wieder bekommt er Schläge, da er den Gehorsam nicht von klein auf gelernt hat und somit widerspenstiger ist als die anderen Lehrlinge des Stammes.

Takeo besitzt selbst für den Stamm außergewöhnlich starke Talente, doch bedeutet der Gehorsam dem Stamm mehr als die Fähigkeiten und so erfährt Takeo, dass sein Vater ebenfalls wie er vom Stamm war und von diesem umgebracht wurde, als er sich vom Stamm abgewendet hatte, um sein eigenes Leben zu führen. In Takeo wächst der Widerstand gegen den Stamm und als er mitbekommt, dass er wegen seines Ungehorsams auf einer Reise ermordet werden soll, sobald er die Informationen beschafft hat, die nur er bekommen kann, ergreift er die Chance und entzieht sich dem Stamm.

Seine große Liebe Kaede macht sich währenddessen große Sorgen und vermisst ihn, da er mit dem Stamm untergetaucht und verschwunden ist. In ihrem Körper trägt sie Takeos Sohn, doch keiner darf wissen, dass dieses uneheliche Kind Takeos Erbe ist. So erfindet sie die Lüge, dass sie heimlich mit Lord Shigeru bereits vor dem öffentlichen Termin verheiratet wurde und die beiden Trauzeugen tot seien. So kann sie ohne Scham nach Hause zurückkehren und Takeos Erbe unter ihrem Herzen tragen.

Doch ihr Vater ist geistig krank und ihre beiden Schwestern stehen kurz vor dem Hungertod, da das Land schlechte Zeiten durchgemacht hatte seit dem Tod von Kaedes Mutter. Als dann auch noch Kaedes Vater stirbt, muss Kaede sich gegen eine Welt behaupten, in welcher Frauen nichts zu sagen haben. Wird ihr das gelingen und wie wird es Takeo ergehen, welcher von dem Stamm zum Tode verurteilt wurde?

"Der Pfad im Schnee" ist das zweite Hörbuch der Serie "Der Clan der Otori". Die Bücher stammen von der Autorin Lian Hearn, welche mit diesen Büchern einen großen Erfolg weltweit erzielen konnte. Sie überzeugt in ihren Geschichten nicht nur durch gefühlsbetonte Protagonisten, sondern auch durch ihr Hintergrundwissen über die asiatische Kultur und das Verständnis der Menschen untereinander. Dabei entführt Lian Hearn ihre Leser in eine fantastische Welt, welche die Elemente der Fantasy und der asiatischen Kultur miteinander verwebt und somit für ein spannendes Leseelebnis sorgt.

Die Hörbücher zu den Büchern werden von Marlen Diekhoff und August Diehl gesprochen. Dabei sind die beiden Stimmen so verteilt, dass Marlen Diekhoff immer aus der Sicht Kaedes berichtet und August Diehl aus Takeos Sicht. Somit gelingt es der Produktion, eine klare Struktur in die Geschichte einfließen zu lassen und den Hörer nicht vor die Frage zu stellen, um wen es nun gerade geht. Etwas problematisch für das westliche Ohr sind die ganzen asiatischen Namen, welche sich im ersten Moment recht ähnlich anhören, sodass man zwar die Hauptpersonen unterscheiden kann, aber bei den ganzen Personen, welche immer mal wieder auftauchen, aber nicht ständig da sind, wirft man doch hin und wieder mal die Namen durcheinander und weiß nicht mehr, wer nun wer ist.

Insgesamt jedoch muss man sagen, dass "Der Pfad im Schnee" eine wundervolle Geschichte ist, die das Leben zweier so unterschiedlicher Menschen beschreibt, welche aufgrund ihrer Liebe ein gemeinsames Schicksal haben, auch wenn es zuerst nicht den Anschein erweckt. Die beiden Sprecher sind wie geschaffen für das Meisterwerk der Autorin Lian Hearn.