Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Wilde Tiere zu fotografieren erfordert viel Wissen und Geschick. Während man Fliegen im heimischen Garten relativ häufig sieht, sind wilde Tiere in Nationalparks oder am anderen Ende der Welt oftmals reizvoller für Fotografen und Auftraggeber. Egal ob eine Pinguin-Familie auf dem Eis oder ein Elefant in der Serengeti, für das beste Foto hat man nur einen kleinen Augenblick und muss immer auf diesen Moment gefasst sein. Uwe Skrzypczak erklärt in diesem Buch die Wildlife-Fotografie am Beispiel der Serengeti.
Nach einem Vorwort und einer Einleitung ist das Buch in zwei große Themenbereiche unterteilt. Der erste Bereich beschäftigt sich mit dem Grundlagenwissen und umfasst vier Kapitel. Im ersten Kapitel wird detailliert auf die Fotoausrüstung eingegangen. Danach geht es weiter mit den verschiedenen Aufnahmetechniken, der Bildgestaltung und der Reiseplanung.
Der zweite Bereich des Buches beschäftigt sich mit der Wildlife-Fotografie in der Praxis. Dabei wird zuerst auf die Lichtsituationen in Ostafrika eingegangen. Danach werden die einzelnen Gebiete der Serengeti mit ihren Tierarten und besonderen Orten genauer vorgestellt. Vom Ngorongoro-Krater geht es weiter zur Ngorongoro Conservation Area und dem Serengeti-Nationalpark bis hin zur Massai-Mara.
Am Ende des Buches findet man noch Adressen und Links sowie Buchempfehlungen zu Ostafrika.
Bereits im Vorwort macht der Autor deutlich, dass man die Vorgehensweise und die Technik, die er in diesem Buch vorstellt, auf andere Ökosysteme ebenso gut anwenden kann. Allerdings muss man sich über die einzelnen Tierarten und Reisebedingungen an anderer Stelle informieren. Doch besitzt man einmal das Wissen der ersten vier Kapitel, sollte dies kein Problem darstellen, da man die Basics beherrscht. Die fünf Kapitel des zweiten Themenbereiches geben für die Wildlife-Fotografie in anderen Teilen der Erde ein gutes praktisches Beispiel, wobei man sich vor der Reise informieren sollte, in welchem Umfang dies genau geschieht.
Die ersten beiden Kapitel sind soweit möglich von der einzelnen Kamera losgelöst geschrieben. Dabei sollte man als Fotograf keine Probleme haben, die Informationen auf die eigene Ausrüstung zu übertragen. Besonders interessant sind die Informationen zur Bildgestaltung. Dabei werden auch immer wieder Beispiele gegeben, wie man ein Bild nur durch einen kleinen Unterschied in der Perspektive oder dem Auswählen eines Ausschnittes interessanter machen kann. Die Reiseplanung zielt schon in Richtung Serengeti, ist jedoch auch ein guter Anhaltspunkt für andere Ökosysteme. Im zweiten Teil lernt man auf detaillierte Weise die Tiere der Serengeti kennen. Dabei wird bei allen Tieren auf den Tagesrhythmus und weitere Besonderheiten der Tierart eingegangen. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich und werden in einem angenehmen Stil vermittelt.
Der Text des Buches wird mit sehr vielen hochwertigen Fotografien abgerundet. Zu den einzelnen Fotografien in den Kapiteln findet man detaillierte Beschreibungen, die den Text aufgreifen und ergänzen. Somit erhält der Leser einen guten Eindruck von den Tieren und benötigten Techniken. Die Fotografien spiegeln die unterschiedlichen Charaktere der Tiere wider. So zeigt sich der Nachwuchs meist niedlich, das blutverschmierte Gesicht des Geparden nach dem Fressen angsteinflößend und der Löwe würdevoll.
Insgesamt ein tolles Buch. Vor allem natürlich, wenn man in der Serengeti der Wildlife-Fotografie nachgehen möchte. Für andere Ökosysteme bietet das Buch einen guten Überblick über die benötigten Informationen und Basics.