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Engel sind in der christlichen Lehre die Boten Gottes. Sie finden sich aber auch in anderen Religionen ebenso wieder wie in Fantasy-Büchern und Rollenspielen. Dabei stehen sie für die Reinheit, die Botschaft der Götter und die bedingungslose Liebe. Elaine Hamer möchte in diesem Buch zeigen, wie man Engel mit Hilfe der Aquarellmalerei zeichnen kann.
Nach dem Inhaltsverzeichnis und einer Einleitung beginnt das Buch mit einem Überblick über das benötigte Material. Dabei wird ausführlich auf Farben, Pinsel und Malflächen eingegangen. Außerdem wird weiteres Material wie Paletten und Wassergefäße erwähnt und beschrieben, was man dabei beachten sollte. Danach wird die Farbgestaltung besprochen. Dabei wird eine Grundpalette an Farben sowie Gouache vorgestellt.
Im nächsten Kapitel stellt die Autorin die verschiedenen Techniken der Aquarellmalerei vor, die in dem Buch verwendet werden. Neben mehreren Techniken zur Fertigung von Lasuren werden die Arbeit mit Maskierflüssigkeit sowie das Tupfen und Abheben vorgestellt. Darüber hinaus wird auf die Verwendung von Hauttönen eingegangen. In den folgenden Kapiteln wird auf das Zeichnen der einzelnen Gliedmaßen eingegangen. Begonnen beim Körper geht es über die Gesichter und Haare, Hände und Füße, Gewänder bis zu den Flügeln. Den Abschluss des Buches bilden zwei Zeichenworkshops, in denen schrittweise alles vom ersten Strich bis zum fertigen Bild erklärt und bebildert ist. Am Ende schließt ein Index das Buch ab.
Die Beschreibungen über die Materialien sind gut. Allerdings baut das Buch danach konstant ab. Die Farbgestaltung könnte man mit dem Titel „Thema verfehlt“ versehen, da es dabei nicht um die Gestaltung geht, sondern vielmehr um eine Grundpalette an Farben, die man bei der Aquarellmalerei haben sollte. Bei den Techniken fehlen die Standards wie Nass-in-Nass und Nass-auf-Trocken und die Beschreibungen in den folgenden Kapiteln lassen ebenfalls zu wünschen übrig. In erster Linie sprechen die Zeichnungen für sich, die Beschreibungen erklären nur das Auffälligste, was man auch beim Betrachten sieht. Die Details, auf die es ankommt, werden nicht beschrieben und können leicht übersehen werden.
Die Anordnung der Bilder und Texte auf den Seiten wirkt willkürlich und chaotisch. Es wird zu viel mit unterschiedlichen Größen gespielt, so dass man den Eindruck gewinnt, es würde auf Teufel komm raus der weiße Platz gefüllt - leider noch nicht einmal mit vielseitigen Zeichnungen. Die Engel, die man mit diesem Buch zu zeichnen lernt, sind allesamt zweidimensional und erinnern an die Scheiben von Kirchfenstern. Detaillierter oder moderner als in der Kirche wird es kaum. Moderne Zeichnungen sehen anders aus, Fantasy-Malerei auf jeden Fall. Auch die Farbwahl erinnert stark an Kirchenfenster. Insgesamt ein Buch, auf das niemand gewartet hat und schlecht noch dazu.