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Nachdem im Januar 2009 der erste Teil der Comicreihe
Söldner, „Das Lied von Anoroer“, erschien, hat sich der Splitter-Verlag einige Monate Zeit genommen. um im Juli den zweiten Teil der Serie zu veröffentlichen.
In einem entlegenen Winkel des Kontinents, in einem künstlich angelegten Pass, liegt die Heimat der Drekkars, jener unheimlichen Wesen, über die man sich nur hinter vorgehaltener Hand erzählen mag. Eine strenge Hierarchie und ein ausgeprägtes Kastenwesen sorgen dafür, dass das Volk der Drekkars in seinem Blut rein und in der Kampfkraft stark bleibt. Diplomatische Verbindungen unterhält das Volk nicht – nur ausgewählten Kriegern ist die Reise nach „draußen“ gestattet. Auf eben diesen Streifzügen sichern die Krieger für ihr Volk Rohstoffe und Sklaven, die sie unter unwürdigsten Bedingungen zur Arbeit zwingen. Das Leben im Pass ist arm an Höhepunkten und insgesamt eher trostlos, sodass sich der Hegemon Sekal von Aegor dazu entschließt einen Staatsstreich anzuzetteln, um mit einer Schar von Gleichgesinnten einen Neuanfang zu wagen. Doch er hat die Rechnung ohne den Herrscher der Drekkars und die graue Eminenz im Hintergrund gemacht …
Nachdem der erste Band der Reihe, „Das Lied von Anoroer“, sich mit den Bewohnern der Provinz Anoroer und ihren Absichten befasste, ist der Nachfolger komplett der Geschichte und dem Leben der Drekkars gewidmet. Bereits im ersten Teil der Serie wurde der Leser neugierig gemacht, denn um die Wesen, die eine Mischung aus Drachen und Menschen sind, ranken sich im Königreich der
Söhne der Erde viele Mythen.
Wie schon im ersten Teil wird der Leser direkt in die Handlung geworfen und tut sich zunächst einmal schwer mit den vielen Kasten, Namen und Tätigkeiten. Langsam, aber sicher gewinnt die Geschichte an Dynamik und die Grundzüge des Verrats werden sichtbar, jedoch ist der 54 Seiten umfassende Comic weit davon entfernt den Leser fesselnd zu unterhalten. Mitunter ist es sehr mühselig der Handlung zu folgen, zumal die Geschichte des zweiten Teils auch sehr abrupt endet und dabei erneut Fragen aufwirft.
Zeichnerisch bleibt Eric Bourgier sich und dem Stil der Reihe treu: Es dominieren Braun- und Sepia-Töne. Die Geschichte ist somit wieder sehenswert umgesetzt und kann überzeugen. Durch die relativ spannungsarme Handlung kann der Zeichner sich jedoch nicht so stark profilieren – hier hat der erste Teil, der deutlich actiongeladener ist, klar die Nase vorn.
„Drekkars“ beleuchtet die Entstehung des eigentümlichen Volks, den Widersachern der Menschen, und verdichtet somit die Handlung der Serie. Leider fehlen die aufregenden Momente in dem frankobelgischen Comic. Es bleibt abzuwarten, wie die Geschichte weitergeht – hierbei ist zu hoffen, dass die beiden Völker im dritten Teil endlich aufeinandertreffen und die Handlung deutlich vorangetrieben wird.