Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Endlich ist Lilli alt genug: Sie darf ein Haustier haben. Doch eine langweilige Katze will Lilli auf keinen Fall. Auch Luis will keine Katze. Er will immer genau das, was seine große Schwester Lilli will. Und Lilli möchte gern eine Giraffe oder ein Lama oder wenigstens ein Nashorn. Und wenn Mama bei all ihren Wünschen irgendetwas einzuwenden hat, kann es ja immer noch ein kuscheliges Lama sein. Luis ist begeistert. Bei all ihren Einfällen, da muss Mama doch zustimmen. Und eine Maus? Kann es vielleicht eine Maus sein? Eine Maus ist nicht zu groß, hat kein spitzes Horn, spuckt nicht und lässt sich ganz einfach fangen. Findet Lilli. Und als nicht nur Luis ihr zustimmt, sondern auch Papa, ist ihr Glück perfekt. Denkt Lilli.
Ein Jahr nach „Kleine Lilli ganz groß“ von Lilli Messina hat „Baumhaus Medien“ ein weiteres Bilderbuch der Autorin ins Programm aufgenommen. „Kleine Lilli und der Stubentiger“ ist keine Fortsetzung, sondern ein eigenständiges, kleines Abenteuer rund um Lilli.
Diesmal ist es der Wunsch nach einem Haustier, der Lilli, ihren kleinen Bruder Luis und ihre Eltern beschäftigt. Mit viel Humor, wundervoll einfallsreichen, sehr bunten und etwas schrägen Bildern illustriert Lilli Messina gekonnt die Irrungen und Wirrungen, die sich anbahnen. Dabei lässt die Autorin und Illustratorin Messina Realität und Wunschtraum ineinander übergehen und zeigt mit viel Witz und Humor, wie es aussehen könnte, wenn Lilli ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt bekommt. Da wird nicht einfach, wie bei Erwachsenen eigentlich üblich, „Nein!“ gesagt, sondern Lilli vor Augen geführt, was ihr Wunsch für Konsequenzen hätte. Und so bekommt Lilli nicht einfach verboten, was offensichtlich nicht geht, sondern denkt selber darüber nach und kommt zu dem Schluss, dass ihr Wunsch wohl doch nicht so perfekt ist wie eingangs gedacht.
Pädagogoisch sinnvoll, warmherzig, witzig und überaus bunt lässt Lilli Messina ihre kleine Heldin schließlich selbst darauf kommen, welches Haustier wirklich das beste für sie ist – ganz ohne Verbote und Vorschläge der Eltern.
Dabei unterstützt das Layout des Textes die Geschichte wesentlich. Hier werden Sätze durch extreme Unterschiede in Schriftgröße und Art zu überdeutlichen Aussagen, Ausrufen und Imperativen. Sie markieren Wörter und Satzteile, die wichtig sind, die Lilli am Herzen liegen und die einfach überbetont werden sollten – beim Vorlesen wie beim Anschauen. Und so macht „Lilli und der Stubentiger“ den Kindern ebenso viel Spaß wie den vorlesenden Erwachsenen.
Sehr gelungen ist das Layout und die Qualität des Hardcovers - hier können Generationen von Kleinkindern kaum etwas zerstören. Da auch der Preis angemessen ist, wird dieser Band in viele Kinderzimmer Einzug halten - mindestens aber in die, die "Kleine Lilli ganz groß" ihr Eigen nennen.