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Rosalind, Skye, Jane und Batty sind entsetzt: Ihre Tante Claire will allen Ernstes, dass sich Martin Penderwick, seit vier Jahren Witwer und Vater des reizenden Quartetts, in Verabredungen stürzt und vielleicht eine neue Frau findet. Zumindest steht dies in einem Brief, den Elisabeth kurz vor ihrem Tod für ihren Mann niedergeschrieben hat.
Die vier Schwestern beschließen, es dem Vater so schwer wie nur irgend möglich zu machen, für sie eine Stiefmutter zu finden. Sie arrangieren eine Verabredung mit einer möglichst grässlichen Frau. Und tatsächlich scheint die Lust auf Verabredungen bei dem Botanik-Professor merklich abzukühlen. Doch Claire lässt nicht locker. Und urplötzlich scheint es eine Frau zu geben, für die sich Martin interessiert. Dumm nur, dass Rosalind, Skye, Jane und Batty nichts, aber auch rein gar nichts über die Frau herausfinden können, mit der sich Martin immer häufiger verabredet. Dabei gibt es auch so schon genug Probleme im Hause Penderwick. Rosalind, die seit dem Ferienaufenthalt im Sommer von der Liebe nichts mehr wissen will, muss sich um einen Nachbarjungen kümmern, den sie eigentlich gar nicht leiden kann, Skye soll in einem Theaterstück, das ihre Schwester Jane für sie geschrieben hat, die Hauptrolle spielen – was sie abgrundtief hasst -, Batty stolpert bei ihrem Superagentenspiel immer wieder über einen geheimnisvollen „Fliegenmann“ und Jane leidet darunter, dass nicht sie, sondern Skye als Autorin des Stücks gilt, das in diesem Jahr von der sechsten Klasse aufgeführt wird. Und über allem merken die fünf Penderwicks nicht, wie nett die neue Nachbarin ist, die seit kurzem ins Nebenhaus gezogen ist.
Nach dem wunderschönen Debüt „Die Penderwicks“ legt Jeanne Birdsall nach. Mit „Die Penderwicks zu Hause“ gelingt ihr eine Fortsetzung, die so liebenswert, so charmant und überaus komisch vom Leben der vier Schwestern und ihres verwitweten Vaters berichtet, dass man gar nicht mehr aufhören kann, zuzuhören.
Und das liegt nicht nur an dem unterhaltsamen, chaotischen Leben der fünf Penderwicks und den herrlich komischen Verwicklungen, die sich ergeben, sondern mindestens ebensoviel an der Sprecherin. Konnte Sascha Icks bereits in der ersten Hörbuchumsetzung glänzen, übertrifft sie sich im zweiten Teil selbst. Ungemein einfühlsam gibt sie die kleine Batty, die verträumte Jane, die geradlinige Skye und die entschlossene Rosalind. Wunderbar ihre stimmlichen Kapriolen, um jedem dieser so unterschiedlichen Charaktere gerecht zu werden, traumhaft ihre Sicherheit, jeder Figur die notwendige Geltung zu verschaffen. Auch ihr Martin Penderwick, ihre Geigers, ihr Hound und ihre Iantha nebst kleinem Ben – auch wenn der nur „Ente“ und „hübsch“ sagen kann – und ihr lockerer, leichter und doch humorvoller Erzählton sind wunderbar intoniert.
„Die Penderwicks zu Hause“ ist ein grandioses Kinder- und Jugendbuch und ein perfekt umgesetztes Hörbuch. Man möchte unentwegt lachen und weinen, jauchzen und kichern, jubeln und seufzen, wenn man dieser Geschichte folgt. Und auch wenn das Ende ein wenig vorhersehbar ist, gelingt Jeanne Birdsall doch eine so herzerfrischend wie schöne Erzählung. Wer diese Penderwicks kennen gelernt hat, möchte sie nicht mehr missen.
Perfekt ist das Layout der CD-Box. Vor allem das wunderschöne Cover-Bild von David Frankland passt zu der rundum gelungenen Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass Jeanne Birdsall, die 2005 den National Book Award (NBA), einen der renommiertesten Literaturpreise der USA für „The Penderwicks“ gewann, 2010 eine weiteres Abenteuer aus dem Hause Penderwick zu erzählen weiß.