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In einer Grundschule in Lexington in den USA wird im Jahr 1959 eine Zeitkapsel mit gemalten Bildern der Schüler in den Boden eingelassen, damit in fünfzig Jahren eine andere Generation von Schülern sehen soll, wie man sich damals die Zukunft vorstellte. Die Kinder malen begeistert, nur die kleine Lucinda, die die Idee zu dieser Kapsel hatte, schreibt wie von Sinnen Zahlen auf ihr Blatt …
Fünfzig Jahre später wird besagte Zeitkapsel endlich aus dem Boden wieder hervorgeholt. Beim Schulfest bekommt jeder Schüler einen Umschlag mit einem der Bilder von damals. Der kleine Caleb Koestler bekommt die seltsame Botschaft der kleinen Lucinda und ist alles andere als begeistert über die wirren Zahlenfolgen.
Sein Vater Jonathan hingegen, Astrophysiker an der Universität, erkennt ein Muster in den Zahlen: Tatsächlich handelt es sich um genaue Vorhersagen zu Katastrophen, Flugzeugabstürzen, Massakern und dergleichen mehr, die allesamt in den letzten fünfzig Jahren stattgefunden haben. Sowohl das Datum als auch die Zahl der Opfer stimmen haargenau mit den Zahlen überein, die Lucinda damals aufschrieb.
Jonathan begibt sich auf die Suche nach Lucinda oder ihren Nachkommen, um mehr über die mittlerweile erwachsene Frau und ihre außergewöhnliche Vision herauszufinden. Denn drei Daten auf dem Blatt sind noch nicht eingetroffen, und einige Zahlen konnte Jonathan noch nicht entschlüsseln …
Was mussten die Fans darauf warten, doch endlich ist es soweit: Regisseur Alex Proyas, unter anderem Macher von Kultfilmen wie „The Crow“ (1994) und Blockbustern wie „I, Robot“ (2004), brachte 2009 endlich seinen neuesten Film heraus: „Knowing“ kann aber nicht nur einen erfolgversprechenden Regisseur, sondern auch einen Superstar als Hauptdarsteller vorweisen. Die Rolle des Astrophysikers Jonathan Koestler übernahm nämlich kein Geringerer als Nicolas Cage, der sich mit Filmen wie „The Rock“, „Con Air“ oder „Das Vermächtnis der Tempelritter“ bereits mehrfach als Held wider Willen auswies. Meistens gelingt es Cage ganz passabel, seinen treuen Hundeblick nicht überzustrapazieren, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Handlung.
Zu Anfang klappt das noch. Die Geschichte ist recht konstruiert, funktioniert aber ganz gut und nimmt den Zuschauer schnell für sich ein. In klassischer Mystery-Science-Thriller-Manier arbeitet man sich durch die vielen Rätsel, die das seltsame Geschehen bietet. Eine Flugzeugkatastrophe stellt dabei den optischen Höhepunkt der ordentlichen Special Effects dar. Erschreckend blass bleibt Rose Byrne („Goddess of 1967“, „Troja“) als Lucindas Tochter Diana, die meistens ängstlich oder misstrauisch gucken muss.
Und dann folgt das, was „Knowing“ nicht nur aus der Masse an Sci-Fi-Mystery-Filmen hervorhebt – sondern ihn auch weit hintenan stellt. Gäbe es das Wort „hanebüchen“ nicht bereits, hätte es eigens für das Ende von „Knowing“ erfunden werden müssen. So an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig dürfen ungestraft nur selbstironische, durchgeknallte Filme enden. Da sich „Knowing“ aber durchgehend recht ernst nimmt, kann man kaum glauben, was Regisseur Proyas seinem Zuschauer da zumutet. Pseudophilosophisch, schlecht gemacht und fadenscheinig – schlimmer hätte der Film kaum enden können.
Die Extras sind okay: Ein 13-minütiges Making-of, in dem Regisseur und Produzenten unter anderem ihr Filmende zu rechtfertigen suchen – und scheitern –, eine kleine Dokumentation über die Apokalypse, Trailer zum Film und eine Programmvorschau kann sich der Zuschauer zu Gemüte führen, der vom Film noch nicht abgeschreckt wurde.
Beginnt „Knowing“ spannend und unterhaltsam, kann der Film das Niveau jedoch nicht halten und sackt zum Finale hin in cineastische Abgründe, die so abstrus und unglaubwürdig wie nur selten sind. Mittelmäßige Schauspielleistungen und nur eine wirklich packende Szene reichen nicht, um dieses Filmende schönzureden.
Bild und Ton können nicht bewertet werden, da es sich bei der besprochenen Fassung um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.