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Und wieder ein Roman aus den Reihen der Bruderschaft. „Blutlinien“ ist der elfte Teil der Reihe „Black Dagger“.
Gleich auf der ersten Seite wird der Leser richtig überrascht und auf den Rest des Buches neugierig gemacht. Die heldenhaften Vampire, die sich in den letzten Bänden vor allem mit Frauen herumschlagen durften – die Kämpfe mit Lessern wurden immer weniger –, drohen aus der Ruhe gebracht zu werden: Omega präsentiert seinen Sohn. Wer es ist, erfährt der Leser anfangs noch nicht, nur so viel: Er ist bei den Vampiren aufgewachsen! Während diese Bedrohung im inneren wächst, sind die Brüder mit vielerlei Problemen beschäftigt. Phury hadert noch immer mit seiner Rolle als Primal, vor allem, da er sich in die Auserwählte Cormia verliebt hat, sich aber dennoch weigert, endlich die Zeremonie zum Abschluss zu bringen – sprich, mit ihr zu schlafen.
Anders als in den vorherigen Bänden geht es aber diesmal nicht nur um ein Paar und seine Probleme auf dem Weg zueinander. John schämt sich immer noch für seine Vergangenheit, wird von Hass und Unsicherheit zerfressen. Phurys Drogensucht wird erklärt, ebenso setzt er sich richtig mit seiner Liebe zur Frau seines Zwillingsbruders auseinander. Xhex, die Sicherheitsfrau des Lieblingsnachtclubs der Vampire, erhält eine größere Rolle, ebenso der Besitzer eben dieses Clubs, Rhev.
So darf man auf den Folgeband gespannt sein, der hoffentlich viele noch offene Fragen beantwortet und etwas mehr Schwung in die Liebe zwischen Phury und Cormia bringt, wie die letzten Seiten des Buches hoffen lassen.
Diesmal überrascht die Autorin den Leser. Gleich zu Anfang so ein Knaller: Omega, der Böse, der bisher nur damit kämpfte, seine Lesser in die Schlacht auf den Straßen zu schicken, wird taktisch. Ein leiblicher Sohn in der Mitte der Vampire, man darf gespannt sein. Auch die Lesser werden endlich wieder aktiv, es wird wieder gekämpft.
Nur diejenigen, die auf Liebesszenen zwischen Phury und Cormia hingefiebert haben, werden wohl enttäuscht sein.
Schade ist allerdings, dass die Autorin anscheinend vergessen hat, dass es aus den vorigen Bänden bereits vielversprechende Ansätze gibt. Diese werden offenbar komplett vergessen. Aber vielleicht überrascht sie den Leser ja im nächsten Band mit einer Weiterentwicklung dieser Fäden, man hofft es zumindest.
Nach wie vor ist „Black Dagger“ für Fans lesenswert, allerdings hat die Serie doch einiges an Schwung verloren. Fieberte man früher noch jedem Band entgegen, wird das immer mehr zu einem puren „Pflichtlesen“: Es interessiert einen, wie die Geschichte weitergeht, man hofft darauf, dass sie etwas ihres alten Stils wiederfindet und Überraschungen bietet, wird dann aber doch immer wieder enttäuscht.
Aber: Viele Single-Brüder sind ja nicht mehr übrig (es sei denn, der ganze Nachwuchs der Bruderschaft soll auch noch verkuppelt werden), daher lohnt sich die Ausgabe allein schon, um eines Tages die komplette Reihe im Regal zu haben.