Die dritte Staffel von Spider-Man widmet sich dem Thema „Die Sünden der Väter“. So wird Peter Parker diesmal nicht nur mit seinen privaten Problemen konfrontiert, schließlich leidet sein Privat- und besonders sein Liebesleben unter seinem „Job“ als Spider-Man, sondern der New Yorker Fassadenkletterer gerät auch in einige Generationenkonflikte seiner Feinde.
Kingpins Sohn bringt Peter Parker beinahe ins Gefängnis und ruft Matt Murdock alias Daredevil auf den Plan. Venom taucht wieder auf und reproduziert einen weiteren, tödlichen Symbionten – und der Vater von Peters bestem Freund Harry Osborn wird sowohl von seiner Kreation, dem Gnom/Hobgoblin, verfolgt als auch von einem missglückten Experiment selbst in einen Bösewicht verwandelt, den legendären Grünen Kobold.
Da könnte Spider-Man eigentlich für jede Hilfe dankbar sein, die er in dieser Staffel unter anderem von der mysteriösen Madame Netz/Madame Web und Iron Man bekommt.

Nachdem Spider-Man in der zweiten Staffel das Problem hatte, seine Mutation in den Griff zu bekommen, gibt es dieses Mal keinen ganz großen Handlungsbogen. Vielmehr steht diese Staffel unter einem Thema, das in jeder Folge auf die eine oder andere Art aufgegriffen wird. Auch beginnen die Folgen stärker aufeinander aufzubauen. Viele Gegner und Ereignisse aus den vorigen beiden Staffeln werden aufgegriffen und wieder behandelt. Natürlich bekommt man eine Einführung und ist nicht darauf angewiesen, die früheren Staffeln gesehen zu haben – trotzdem dürfte dies den Spaß an den Geschichten noch steigern.

Für Fans des Marvel-Universums ist zudem wieder einiges geboten. So trifft Spider-Man bereits in der ersten Folge auf Doctor Strange, später folgen Madame Web, Daredevil und Iron Man. Auch dass endlich Spider-Mans Erzfeind, der Green Goblin/Grüne Kobold, auftaucht, steigert das Vergnügen für Fans ganz besonders.

Da nimmt man es auch in Kauf, dass Peter Parker sich trotz Job bei einer Zeitung und als Superheld gerne immer noch wie ein pubertierender Teenager aufführt, der nichts Besseres zu tun hat, als seinen Superheldenjob bei jeder sich bietenden Chance an den Nagel zu hängen. Pubertär-dramatisch ist auch Peters Liebesleben. Obwohl er inzwischen in Mary Jane Watson seine große Lieber gefunden hat, kommt es immer noch zu jeder Menge Flirts mit Felicia Hardy – ganz zu schweigen von den ganzen Trennungen und Versöhnungen, die jeder Soap Opera reichlich Stoff bieten würden.
Gut, dass Spider-Man wenigstens sein lockeres Mundwerk nicht verloren hat und somit der Humor der Serie gerettet bleibt.

Das Bild ist wie bei den Vorgängerstaffeln ordentlich und entspricht dem, was man von einer Zeichentrickserie seinerzeit erwarten konnte. Dies gilt auch für den Ton, der in Stereo daherkommt, aber nicht viel mehr bietet.
Auf der DVD ist die englische und deutsche Tonspur vertreten, Untertitel richten sich praktisch nur an unsere skandinavischen Nachbarn.
Extras bekommt man nicht geboten, dafür die gesamte Staffel in einer Box und ein nettes Begleitheft mit Inhaltsangabe.

Dadurch, dass viele Episoden aufeinander aufbauen und immer wieder Ereignisse aus früheren Folgen aufgegriffen werden, wirkt die Serie ab der dritten Staffel noch ein Stück reifer – was man nicht gerade von ihrem Helden sagen kann. Eventuelle Verstimmungen werden aber mit jeder Menge Gastauftritten von Marvel-Größen und dem Erscheinen des Green Goblin beruhigt.