Und hier ist sie wieder – die Midnight Hour mit Kitty Norville. Endlich ist Kitty wieder auf Sendung und sogar ihr Buch ist fertig und wartet darauf, heraus zu kommen. Auch ihre Beziehung mit Ben hat einen eigenen Trott gefunden und sie hofft, dass ihr Leben endlich etwas ruhiger verlaufen würde. Doch es kommt selten so, wie man es sich wünscht. Kittys Mutter ist schwer krank und sie hat keinen sehnlicheren Wunsch, als Kitty in Dallas zu sehen. Aus ihrer alten Heimat wurde Kitty aber von ihrem ehemaligen Rudel verbannt mit der Auflage, niemals zurückzukehren, wenn ihr ihr Leben lieb sei.

Und nicht genug, auch jemand anderes wünscht sie zurück nach Dallas: Rico – einer der Vampire von Dallas. Denn seit Kitty das Rudel verlassen hat, hat das Alpha-Pärchen eine Terrorherrschaft aufgebaut und sich viele Feinde gemacht. Rico sieht darin eine Chance und will das Kitty zurückkehrt, um die Rudelführung zu übernehmen. Natürlich hat er diesen Gedanke nicht grundlos, schließlich will auch Rico sich verbessern und die Macht über die Vampirgemeinde von Dallas übernehmen und dafür braucht er jede Unterstützung die er kriegen kann.

„Die Stunde der Hexen“ ist der vierte Band in der „Midnight Hour“-Reihe von Carrie Vaughn. Zu Anfang sollte man anmerken, dass der deutsche Titel etwas irreführend ist. Leider lässt sich nicht erahnen, wie man auf diesen Titel gekommen ist, denn Hexen oder etwas dergleichen sucht man in diesem Buch vergebens. Da sollte sich der Leser lieber an den Originaltitel „Kitty and the silver bullet“ halten, wenn er vom Titel ableiten will, um was es in diesem Buch gehen mag.

Mit diesem Band greift Autorin Carrie Vaughn den offenen Handlungstrang auf, der sich mit dem Fortgang ihrer Hauptfigur aus Dallas ergeben hat. Aber die Konfrontation mit der Vergangenheit ist noch längst nicht genug. Um an Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren, musste die Autorin einen trifftigen Grund finden, der die Figur Kitty nach Dallas bringt. Zusätzlich spielt die Wiederkehr auch noch einer weiteren Figur in die Hände. Kein Wunder, dass bei so viel Handlung in diesem Buch wirklich keine ruhigen Momente zu finden sind. Hier wird ganz klar ein Krisengebiet geschildert und wie auch im realen Leben fliegen in solchen Gegenden ordentlich die Fetzen. Die übernatürlichen Wesen haben darüber hinaus ihre eigene, oft blutige Art, ihre Konflikte zu lösen.
Mancher Leser mag spekulieren, dass damit viel zu viel auf einmal in diesem Buch untergebracht wurde, aber Carrie Vaughn schafft es, ihre Handlungsstränge so zu kombinieren, dass man nicht überfordert wird. Obwohl ein großer Bogen mit diesem Buch abgeschlossen wird, lässt sie zudem genug Spielraum für die zwei nächsten Bücher, die es schon sicher geben wird. Mit dem Band bekommt man außerdem auch einen tieferen Einblick in die Welt der Vampire, in die die Hauptfigur Kitty als Werkzeug hineingezogen wird.

Damit ist „Die Stunde der Hexen“ auf jeden Fall ein gelungener Band, der sich gut in das bisherige Bild der „Midnight Hour“ einreiht.