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Caesar ist wütend. Sehr wütend. Laut brüllt er Admiral Aquis Submersus an: "Fischkopp! Ammerkacker! Dusseldassel!"
Der Admiral hat sich Caesars Flaggschiff von einer Gruppe entlaufener Sklaven stehlen lassen. Unter der Führung von Spartakis rudern sie der Freiheit entgegen. Da sich der wild zusammengewürfelte Haufen Sklaven nicht auf ein Ziel einigen kann, folgen sie einem Vorschlag eines Briten unter ihnen. Sein Vetter Teefax erzählte ihm einmal von einem Dorf voller mutiger Gallier, die den Römern trotzten und damals den Einwohnern des britischen Heimatdorfs von Teefax bei ihrem Freiheitskampf beistanden (siehe "Asterix bei den Briten").
Derweil geschieht im gallischen Dorf Unglaubliches. Obelix, mal wieder bei der Zaubertrankausgabe übergangen, ist bei einem kleinen Überfall auf frische römische Truppen nicht dabei. Das ist seltsam genug, geht er doch keiner Prügelei mit den Römern aus dem Weg. Doch Miraculix ahnt Schlimmeres. Er eilt mit Asterix in seine Hütte und bleibt vor Entsetzen stehen. Obelix hat den ganzen Kessel Zaubertrank in einem Zug geleert und steht wie aus Stein gemeißelt mitten in der Hütte. Er, der er als Kind in den Zaubertrank gefallen war, durfte nicht ohne Grund kein zweites Mal davon kosten. Die Folgen sind schrecklich.
Asterix und Miraculix bringen den steinernen Obelix mit vereinten Kräften in seine Hütte und versuchen verzweifelt, seine Lebensgeister wieder zu wecken. Doch nichts hilft. Weder der Duft eines Wildschweinbratens, noch der Kuss von Falbala, in die sich Obelix einst verliebte, holen ihn aus seiner Starre. Miraculix weiß keinen Rat. Zu allem Überfluss treffen die Sklaven im Dorf ein und die Römer belagern die Gallier.
Weite Wege müssen die Gallier noch zurücklegen, um Obelix zu helfen - sogar Atlantis ist ihr Ziel.
Das dritte plattdeutsche Mundart-Album ist eine humorvolle Umsetzung der guten Vorlage Uderzos. Der Seereise und dem Ambiente dieses Abenteuers - leider mit einem Abstecher nach Atlantis, einer der schwächeren Einfälle Uderzos - kommt dieses trockene und klare Idiom sehr entgegen.
Die wundervoll fantasiereichen Bilder sind eine Augenweide, der Text ist durch die Mundart noch besser als das Original und bedeutend lustiger. Einzig die abstrusen Einfälle sind zu bedauern. So entlehnt Uderzo nicht nur den Sklaven Spartakus aus der römischen Historie, sondern gibt ihm auch noch das Äußere von Kirk Douglas, der den Sklaven in dem gleichnamigen Hollywood-Film verkörperte. Das wirkt etwas seltsam in einem Comic von Asterix und Obelix. Auch sind die Akteure, allen voran die Römer eindeutig, zu dämlich dargestellt, oder glaubt jemand im Ernst, dass ein Signalgeber auf einer Galeere sein eigenes Schiff in Brand setzt?
Doch bei aller Kritik, dieses Abenteuer unterhält blendend und ist mit zahlreichen Wendungen und Irrungen spannend zu lesen. Glänzend gelungen ist die Übersetzung ins Plattdeutsche, herrlich verdeutlicht dieses Idiom die Charaktere und deren Macken.
Fazit: Eines der besten Alben, das nur aus der Hand Uderzos kommt, wird durch die plattdeutsche Mundart noch ein bisschen besser, von einigen seltsamen Einfällen abgesehen ein Abenteuer ohne Fehl und Tadel.