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Nach „Crisis on Infinite Earth“ und „Infinite Crisis“ geht die fulminante Superheldenschlacht in die dritte Runde. „Final Crisis“ soll die Trilogie abschließen und erscheint in insgesamt sieben Bänden. Grant Morrison und G. Jones gehen nicht zimperlich mit ihren Protagonisten um und lassen eine Welt entstehen, in der jeder um sein Leben fürchten muss.
Orion, einer der New Gods, ist ermordet worden. Äußerlich hat er keine Verletzungen, aber er scheint an einer Kugel gestorben zu sein. Die Superhelden stehen vor einem Rätsel und forschen an den Umständen. Parallel gibt es einen Fall von Kindesentführung, bei dem arme, aber besonders schlaue und begabte Kinder verschwinden. Wohin werden sie verschleppt? Oder sind sie bereits tot? Außerdem stellt sich die Frage, ob es sich bei ihnen um die Kinder handeln könnte, die potenzielle Superkräfte besitzen. Darkseid hat den Kampf zwischen Gut und Böse gewonnen und macht sich nun auf der Erde breit für seinen finalen Schlag. Und es scheint eine Verbindung zwischen ihm und dem Verschwinden der Kinder zu geben, doch was plant er wirklich? Außerdem taucht da noch der geheimnisvolle Libra auf, der die Starken auf seine Seite ziehen will und dafür kleine Wunder verspricht. Angeblich kann er es sogar mit Superman aufnehmen. Die „Justice League“ muss vorsichtig sein, denn es zeichnet sich ein Kampf ab, der das ganze Multiversum ins Verderben stürzen könnte.
„Final Crisis“ ist eine Serie, in die man nicht leicht den Einstieg findet, wenn man nicht ein gewisses Vorwissen besitzt. Es gibt viele Begebenheiten und Figuren, auf die angespielt wird und die die Geschichte vorantreiben, in die man sich nicht so recht einfinden kann, wenn man die Comic-Alben nicht kennt, auf die sie aufbauen. Zwar wird auf der ersten Seite ein kleiner Überblick gegeben, der erweist sich allerdings als nicht ausreichend. Wer die vorangegangenen Zyklen kennt und mochte, wird hier aber sicherlich eine spannende Superhelden-Geschichte bekommen, die zwar nicht sehr tiefgreifend, dafür aber komplex ist.
Tatsächlich wechseln die Szenen so schnell, dass man kaum verfolgen kann, was wirklich passiert. Es gibt eine große Menge an handelnden Personen, doch sie werden immer nur kurz gezeigt, so dass man Schwierigkeiten hat, ihre Beweggründe zu verstehen oder ihnen überhaupt zu folgen.
Einen besonders hohen Anspruch an seine Leser stellt der Comic ansonsten jedoch nicht. Ganz im Gegenteil sind manche Texte so platt, dass man sich wirklich fragt, ob das Niveau so weit sinken musste. Hier seien der „lila Heilungsstrahl“ oder die „grässliche Glorie“ als Beispiel genannt. Bei solchen Textstellen hätte eine liebevollere Übersetzung sicher den Anspruch heben können. Gerade bei der vorhandenen Inhaltskomplexität sticht dieser Mangel besonders in Auge. Außerdem störend ist die große Masse an Werbung, die sich auf den ersten Seiten des Bandes befindet. Sie gibt zwar einen Hinweis darauf, wo man Verbindungen zu dieser Geschichte finden kann, stört den Lesefluss aber erheblich.
Einziger Lichtblick sind die großartigen Zeichnungen, die G. Jones hier abliefert und die in ihren grellen Farben die Superhelden gekonnt in Szene setzen. Das kann die fehlende Qualität an allen anderen Stellen aber leider nicht wettmachen.
Insgesamt ist „Final Crisis“ nur eingefleischten Fans der Serie zu empfehlen, die die Vorgeschichte kennen und wissen, dass diese Art von Unterhaltung für sie das Richtige ist. Alle anderen können sich getrost niveauvolleren Titeln zuwenden.