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 Nothing like the Holidays


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Passend zur Weihnachtszeit kommt mit „Nothing like the Holidays“ ein Film auf den Markt, der nur so strotzt von Weihnachtslust und Weihnachtsfrust. Wie in jeder Familie, die plant, mit dem gesamten Clan das heilige Fest zu begehen, beginnt die Handlung ganz unspektakulär damit, dass Mama Anna in der Küche steht und diverse Köstlichkeiten zubereitet. Nach und nach rückt die Bagage an, die aus Sohn Mauricio nebst Gattin Sarah, Tochter Roxanna und Sohn Jesse besteht. Während Letzterer extra aus dem Irak anreist, wo er als Soldat an der Front steht, kommen Mauricio und Sarah aus New York in heimatliche Gefilde zurück. Und die Möchtegernschauspielerin Roxanna, die in einer Seifenoper ihre erste kleine Rolle ergattern konnte, kommt exklusiv aus Hollywood angeschwebt. Gemeinsam mit Papa Eduardo ist die Familie komplett und das Fest kann beginnen.

Zunächst sitzen alle gemütlich bei Tisch, starten eine spontane Kissenschlacht oder lassen in einer intimen Männerrunde an der frischen Luft ihren Hormonen freien Lauf. Beim anschließenden Festmahl geht es lustig zu und als sich die Stimmung auf dem Höhepunkt befindet, lässt Mama Anna die Bombe platzen und erklärt der fröhlichen Runde, dass sie sich scheiden lassen will. Frustrierte Gespräche folgen, Papa Eduardo zieht aus dem gemeinsamen Schlafzimmer aus und in dem schmucken Häuschen in der Nähe des Chicagoer Humboldt Parks herrscht bis auf Weiteres alles andere als Festtagsstimmung. Doch dann rappelt sich die Bagage auf und gemeinsam versuchen sie, ihre Eltern erneut zusammen zu bringen. Ein Unterfangen, das nicht einfach ist und in einer Menge von lustigen und traurigen Situationen gleichermaßen mündet.

Wie aus dem Leben gegriffen, gepaart mit vielen unausgesprochenen Wahrheiten und unterdrückten Gefühlen, präsentiert sich „Nothing like the Holidays“, der sich überraschend laut, wunderbar anrührend und wiederum auch urkomisch dem Zuschauer präsentiert. Mit einem riesigen Knall werden die trügerische Idylle einer puertoricanischen Familie zerstört und bestehende Unzulänglichkeiten mit einer Menge an Zorn und Halsstarrigkeit ans Licht gebracht. Dabei ist es herrlich erfrischend zuzuschauen, wie die Schauspieler alles geben, um den Charakteren ihres Films Leben einzuhauchen. Wunderbar gespielt von Elizabeth Peña und Alfred Molina, die im Mittelpunkt der Ereignisse stehenden Eltern. Man kann förmlich spüren, wie frustriert und voller aufgestautem Ärger Mama Anna das Zepter schwingt und wie Papa Eduardo den zunächst Ahnungslosen mimt, der sich kaum einer Schuld bewusst ist.

Regie führte in dieser Komödie der bislang noch recht unbekannte Alfredo De Villa, der auch bei „Adrift in Manhattan“ und „Yellow“ diese Position innehatte. Beides Filme, die wenigen Zuschauern bekannt sein dürften. Und so ist es für ihn erstmalig möglich, mit „Nothing like the Holidays“ auch in Deutschland einen höheren Bekanntheitsgrad zu erlangen. Doch schaut man sich die Komödie ein wenig genauer an, trifft man auf mehr oder weniger aufregende Episoden einer nicht unbedingt typischen amerikanischen Familie. Die Handlung ist nicht neu und auch die Dialoge versprechen nicht wirklich etwas Besonderes. Und doch besitzt der Film seinen eigenen Charme, der hauptsächlich von der vertrackten Situation der Eltern und dem verbissen anmutenden Kampf der Kinder ausgeht, eine nunmehr kaputte Welt zu kitten. So geht jeder auf seine eigene Art und Weise mit dem Dilemma um und versucht, das möglich zu machen, was zunächst unmöglich erscheint.

Bildqualität, musikalische Untermalung sowie akustische Umsetzung sind sehr gut und lassen nichts zu wünschen übrig. Als Deutsche Erstveröffentlichung bei HMH Home Entertainment erschienen, ist dieser Film vor allem Liebhabern von Familienkomödien zu empfehlen, die immer eine Packung Taschentücher in petto haben. Eine seichte, mit humorvollen Dialogen angereicherte Geschichte, die unterhaltsam herüber kommt, es aber leider nicht ganz schafft, an solche Filme wie „Tatsächlich Liebe“ oder „Schöne Bescherung“ nahtlos anzuknüpfen.

Dorit Wiebke



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4260157712874 | Erschienen: 29. Oktober 2009 | FSK: 12 | Laufzeit: 94 Minuten | Originaltitel: Nothing like the Holidays | Preis: 12,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch
Englisch

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