Fernsehstar – nicht erst im Zeitlalter der multimedialen Übersättigung ist dies ein Traumberuf vieler Menschen. Nun, ein Star ist man dann bei Gripskids nicht gleich, aber man kann immerhin seine Fähigkeiten in einem virtuellen Fernsehstudio beweisen. Dieses dient im Spiel als Hintergrund für die eigentlichen Sachkunde-Themen, die von Farben und Tönen über Pflanzen und Tiere sowie den menschlichen Körper bis hin zu unserer Welt reichen. Auch soll Experimentieren möglich sein.

Das Fach Sachkunde ist sicher eines der komplexesten in der Grundschule - mit den meisten individuellen Regelungen. Nicht nur die Bundesländer, auch die Schulen interpretieren viele obligatorische Themen auf ihre eigene Art. Alle diese Eigenheiten zu berücksichtigen, kann in einem Spiel kaum gelingen. So kommt es auch, dass die Themen sehr oberflächlich behandelt werden. Am intensivsten widmet man sich noch dem menschlichen Körper. Es fehlen aber auch viele Dinge, wie etwa Hygiene und andere Themen. Auch die Erdkundethemen beschränken sich auf ein grob skizziertes Europa und eine Weltkarte. Alleine für sich betrachtet sind die Unterkategorien so umfangreich, dass ein einziges Spiel diese eigentlich nicht abdecken kann.

Hat man Name und Geburtsdatum eingegeben, kann man mit den Spielen beginnen. Am Anfang stehen nur wenige zur Verfügung. Also muss man schnell im Karrieremodus die anderen Spiele frei schalten, was einige Tage dauern kann. Insgesamt stehen pro oben genannter Kategorie jeweils drei Spiele zur Auswahl. Jedes der insgesamt 15 Spiele kann dabei in einer von drei Schwierigkeitsstufen gespielt werden. Wie von der Reihe gewohnt, stehen dabei zwei Trainer (Tiffy und Jack) hilfreich zur Seite. Einerseits erläutern diese, was zu tun ist. Am besten sind aber wieder die Tutorials, in denen der Spieler gezeigt bekommt, was im jeweiligen Spiel zu tun ist. Etwas störend ist, dass eine dicke weiße Linie die Figur des Trainers umgibt.
Die Hintergrundmusik ist nichts Außergewöhnliches, jedoch lässt man sie gerne laufen, da sie auch nicht weiter störend ist, selbst wenn ständig nur ein Thema wiederholt wird.

Wie bereits erwähnt, können die Spiele nicht alle Aspekte des Sachunterrichts in der Grundschule abdecken. Auch wenn es eine eigene Rubrik dafür gibt, können natürlich keine richtigen Experimente durchgeführt werden. Man ist auf eine Art virtuelles Labor beschränkt, in dem man zum Beispiel mit dem imaginären Mikroskop Details erforschen kann, wobei man dann auf das Ganze schließen muss. Die angebotenen Spiele sind sehr kurzweilig und man bemerkt gar nicht, was man dabei alles lernt. Ist man der Meinung, im Fach so richtig fit zu sein, kann man sich spannenden Fragen im TV-Quiz stellen. Dieses ist im Stil bekannter Fernsehratespiele mit Multiple-Choice-Antworten gehalten.

Wie gewohnt bedient man bald mit Leichtigkeit die Spiele mittels Touchpen und steuert erfolgreich durch sie hindurch. Da müssen Wasserflaschen korrekt gefüllt werden, damit eine Melodie richtig darauf geblasen werden kann, oder man fliegt mit dem Hubschrauber über den Globus zu den Eskimos und Aborigines. An einem virtuellen Körper muss man die Organe wieder an ihren richtigen Platz bringen oder mit Hilfe eines Röntgenapparates den passenden Knochen finden. Der eigene Fortschritt wird dabei aufgezeichnet und kann über Statistiken abgerufen werden, was eine effektive Lernkontrolle ermöglicht, aber auch Anreiz für immer bessere Leistungen ist.
Damit auch mehrere Personen Spaß haben können, stehen wieder drei unterschiedliche Mehrspielermodi zur Verfügung - neben Mehrkarten- und gehostetem Einkartenspiel auch wieder ein Hotseatmodus an einem Nintendo DS.

Fazit: Auch wenn nicht alle Themen des umfangreichen Sachkundeunterrichts abgedeckt werden, bietet Gripskids wieder einmal Spiel- und Lernspaß pur.