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 Black Mirror II

Serie: Black Mirror, Folge 2
Verlag: dtp Entertainment AG

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Brutalität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
In "Black Mirror I" kehrte der junge Samuel Gordon nach zwölf Jahren erstmalig wieder zum Anwesen seiner Familie zurück. Nun sind erneut zwölf Jahre vergangen – "Black Mirror II" startet aber nicht im gleichnamigen unheimlichen Schloss, sondern zunächst in dem kleinen neuenglischen Städtchen Biddeford. Hier verbringt der Student Darren die Semesterferien, besucht seine Mutter und jobbt in einem kleinen, heruntergekommenen Fotoladen. Die Ferien sind wenig erfreulich, vor allem der Besitzer des Fotoladens ist ein absoluter Kotzbrocken, der Darren herumschubst und bevorzugt junge Frauen belästigt.

Einziger Lichtblick ist die hübsche Angelina, die Darren zufällig kennenlernt. Doch bevor sich eine echte Romanze entwickeln kann, überschlagen sich die Ereignisse: Darrens Mutter hat einen Unfall und fällt ins Koma, Angelina wird von einem mysteriösen Unbekannten verfolgt, und dann wird Fuller, der Fotoladenbesitzer, brutal ermordet. Nach und nach kommt Darren einer Verschwörung und einem uralten Fluch auf die Spur, der ihn in das englische Dorf Willow Creek führt – und in das düstere, geheimnisumwitterte Black Mirror Castle …

Auch in der Fortsetzung des sehr erfolgreichen Point-and-Click-Adventures haben die Entwickler nicht auf Humor und skurrile Rätsel gesetzt, sondern auf viel Realismus, schaurige Effekte und eine spannende und düstere Story. Zunächst fällt die beeindruckende Grafik dieses 3D-Adventures auf, vorausgesetzt, der eigene Rechner erfüllt die Systemanforderungen. Die Figuren bewegen sich erstaunlich flüssig und lebensecht, die Umgebungen sind sehr detailreich und liebevoll gestaltet. Auch Effekte wie einsetzender Regen wirken absolut echt. An dieser traumhaften Grafik gibt es nichts zu meckern! Und auch die Sounds und Stimmen können sich auf jeden Fall hören lassen. Zwar ist die Hauptfigur Darren manchmal ziemlich nervig – der Student trinkt keinen Alkohol, guckt niemals Fernsehen, benimmt sich auch sonst ziemlich gewissenhaft und kloppt schlaue bis klugscheißerische Sprüche – aber die Dialoge sind bis auf wenige Ausnahmen sehr natürlich, die Sprecher legen sich ins Zeug und lassen durch ihre Professionalität echtes Kinofeeling aufkommen.

[imgright]http://www.media-mania.de/images/UploadGrafiken/1255591160BlackMirror2.jpg [/imgright]Zu Beginn des Spiels erkundet man als Darren zunächst das Städtchen Biddeford und erledigt ein paar kleinere Aufgaben zum Warmmachen – etwa eine Sicherung austauschen, ein Paket von der Post abholen oder einen Film in der Dunkelkammer entwickeln. Die Steuerung erfolgt ausschließlich über die Maus und ist einfach, präzise und sehr angenehm. Um eventuell übersehene Hotspots anzuzeigen, kann man die Leertaste drücken. Das Spiel kommt auch denjenigen entgegen, die sich mit den Rätseln schwer tun, und bietet eine erweiterte Spielhilfe an, die sehr clever gemacht ist, weil sie nur etwas verrät, wenn man das auch möchte. Schlägt man Darrens Tagebuch auf, in dem neben Hinweisen zur Handlung auch seine aktuellen Aufgaben verzeichnet sind, kann man per Mausklick Schritt für Schritt Tipps zum Lösen eines Rätsels sichtbar machen. So wird man behutsam in die richtige Richtung geführt, ohne dass alles auf einen Schlag verraten wird.

[imgleft]http://www.media-mania.de/images/UploadGrafiken/1255591165BlackMirror3.jpg [/imgleft]Die Inventarrätsel sind in "Black Mirror II" insgesamt leider zu leicht geraten. Nur selten muss man mehrere Gegenstände kombinieren, häufig finden sich die „Zutaten“, um ein Hindernis zu überwinden, in unmittelbarer Nähe. Manche Gegenstände tauchen auf wundersame Weise erst auf, wenn man einen Schauplatz zum zweiten Mal besucht – so benötigt man in einer Szene eine Holzplatte, und voilà, schon ist eine in der Nähe, die vorher nicht anklickbar war. Und teilweise verquatscht Darren sich auch und verrät in seinen Monologen schon die naheliegende Lösung. Versierte Spieler werden also die meisten Sachen absolut ohne Schwierigkeiten und vor allem ohne einen eventuellen Blick in einen Walkthrough lösen können, weil man kaum um die Ecke denken muss; für Anfänger ist der Schwierigkeitsgrad aber okay. Knackigere Rätsel hätten dem Spiel dennoch gut getan, zumal ja eine leichte Version mit mehr Spielhilfen und eine normale Version ohne Hilfen angeboten werden. Zwischendurch gibt es wieder die unvermeidlichen Minispiele, zum Beispiel muss man einen Draht in eine bestimmte Form biegen, um ein Schloss zu knacken, oder einen zerschnipselten Brief zusammensetzen.
In manchen Szenen muss man sich sehr schnell entscheiden, sonst stirbt Darren – was auch unvermeidlich passiert. Das bringt zusätzliche Spannung und einen kleinen Adrenalinstoß ins Spiel. Zum Glück speichert "Black Mirror" hier automatisch ab und man kann es noch mal versuchen.

Die Story von "Black Mirror II" ist cool gemacht und spannend, aber leider landet man erst relativ spät in Willow Creek und erst ziemlich zum Schluss im Schloss Black Mirror – die Handlung, die in Biddeford spielt, ist doch recht lang. Es macht zwar auf jeden Fall viel Spaß, durch Biddeford zu laufen und die vielen Rätsel zu meistern, aber hier ist die Story einfach noch nicht besonders düster oder spannend. Da das Spiel ab sechzehn Jahren empfohlen ist, hätten die Macher ruhig noch mehr Horror und gruselige Szenen einbringen können.
Insgesamt hinterlässt "Black Mirror II" einen etwas zwiespältigen Eindruck – bei der Grafik, der hochkarätigen Synchronisation und der Länge des Spiels möchte man Hurra schreien, immerhin bietet "Black Mirror II" rund 15 Stunden Unterhaltung, bei der man die Zeit vor dem PC durchaus vergessen kann. Die Handlung ist aber nicht gleichbleibend spannend, so dass man sich ab Kapitel fünf dabei ertappt, dass man die Rätsel ein wenig lustlos löst und die Dialoge im Eiltempo durchklickt, um endlich zum Punkt zu kommen. Mehr Höhepunkte, mehr Spannung und mehr blutige oder gruselige Einlagen hätten hier noch mehr Spaß und Herausforderung gebracht. So erreicht "Black Mirror II", was die Grafik und die packende Atmosphäre angeht, auf jeden Fall fünf von fünf Sternen – da der Spielspaß und die Spannung aber nicht ausgereizt wurden und die Rätsel enttäuschend einfach sind, gibt es nur drei Sterne in der Gesamtwertung.

Die offizielle Website zum Game findet sich unter http://www.butler-bates.de.

Christina Liebeck



DVD | Erschienen: 25. September 2009 | FSK: 16 | PC | Preis: 32,95 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: CPU 1400 MHz
512 MB RAM (XP) 1.024 MB RAM (Vista) / 1.536 MB RAM (Vista x64)
Grafikkarte mit Shader Model 2, DirectX9-kompatibel 128 MB Ram
DirectX8-kompatible Soundkarte
Windows XP oder Vista, je x32/x64
DVD-ROM, Maus, Tastatur
6 GB Festplattenspeicher | Untertitel verfügbar in: Deutsch

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