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Das 3D-CAD-Programm SolidWorks verlangt Usern, die bisher noch nicht damit gearbeitet haben, wirklich einiges ab. Scharen von Schülern, Studenten und Auszubildenden haben sich schon damit beschäftigt. SolidWorks ist zwar nicht besonders schwer zu erlernen und sorgt am Bildschirm für eindrucksvolle Erfolgserlebnisse, doch ist ein Lehrbuch als Einführung in die Software praktisch unverzichtbar, Lernen nach dem Versuch- und Irrtum-Prinzip funktioniert hier nicht gut.
Mit dem „Crashkurs SolidWorks“ will Autor Gunnar Mühlenstädt, wie auch der Titel schon andeutet, in relativ kurzer Zeit solide Grundkenntnisse vermitteln. Dies geschieht anhand eines Praxisbeispiels, das nachgebaut werden soll. Das Buch richtet sich damit sowohl an all diejenigen, die eine Einführung in SolidWorks benötigen, als auch an jene, die einen ersten allgemeinen Eindruck in die grundlegende Arbeit mit einem 3D-CAD-Programm erhalten wollen. Der Crashkurs ist bereits in der 2. Auflage 2009 erschienen, behandelt allerdings die Version SolidWorks 2008. Dem Buch liegt zum einen eine CD-ROM mit allen benötigten Informationen bei – Zeichnungen, Vorlagen, Normteile und Materialbibliotheken – und zum anderen eine Lizenz für eine Download-Version des Student Design Kit SolidWorks 2008, die 150 Tage lang gültig ist. Das kommt natürlich sehr gelegen, denn SolidWorks ist kein preiswertes Programm, und man kann, wenn man dieses Buch in Händen hält, praktisch sofort loslegen. Vor allem kursbegleitend bietet sich dieses Lehrbuch an, aber natürlich kann man sich auch zuhause selbst die Grundlagen beibringen.
Die beispielhafte Baugruppe, an der man sich in diesem Kurs orientiert, ist ein Druckluftantrieb. Zunächst werden in Kapitel eins die einzelnen Bauteile für den Antrieb erstellt. Dies umfasst unter anderem die Grundplatte, einen Lagerbock, einen Schieberkasten, einen Zylinder, eine Exzenterbuchse, ein Schwungrad und dergleichen mehr. Nach der Erläuterung zu jedem Bauteil folgt eine Leerseite, die für Notizen gedacht ist. In Kapitel zwei schließen sich die Anleitungen zur Erstellung von Baugruppen an; Kapitel 2.6. beschäftigt sich mit dem Gesamtzusammenbau, während in Kapitel 2.7. abschließend noch ganz kurz auf die Bewegungsstudie eingegangen wird. Es folgt ein ebenso kurzer Ausblick, in dem die Lernenden ermuntert werden, viel zu üben, auszuprobieren und zu stöbern, um sich weiter mit SolidWorks und seinen zahlreichen Funktionen vertraut zu machen und eine gewisse Routine bei der Erstellung dreidimensionaler Bauteile zu erlangen.
Auf den ersten Blick macht dieses broschierte Lehrbuch, das knapp 130 Seiten umfasst, erst mal nicht viel her. Auf eine elegante oder ansprechende Optik wurde weitestgehend verzichtet. Das Schriftbild ist schnörkellos, die Abbildungen sind schlichte Screenshots. Doch man will ja hier, wie der Titel verheißt, in einem Crashkurs Grundkenntnisse in SolidWorks erwerben und kann insofern auf optischen Schnickschnack verzichten. Die Anweisungen sind dementsprechend kurz und knapp gehalten und natürlich rein sachlich („Klicken Sie auf …“, „Erstellen Sie …“, „Markieren Sie …“). Anhand von Aufzählungspunkten sind die einzelnen Arbeitsschritte beschrieben, an denen man sich Stück für Stück entlang hangelt. Dabei kommen einem die sehr zahlreichen Abbildungen sehr gelegen und verdeutlichen das gerade Gelernte.
Vergleicht man „Crashkurs SolidWorks“ mit anderen praxisorientierten Fachbüchern zum Thema, die derzeit auf dem Markt sind, fällt die sehr schlichte Aufmachung schon ein wenig negativ ins Gewicht, allerdings nicht sehr, zumal man ja auch Bonusmaterial in der Form der CD erhält und das Buch für ein Lehrbuch günstig ist. Es handelt sich eben um ein sehr praxis- und studienorientiertes Lehrwerk, das erste Schritte in SolidWorks präzise und schlüssig aufeinander aufbauend erläutert. In Kombination mit der CD-ROM und der Lizenz für das Student Design Kit ist dieses Buch sehr empfehlenswert für alle, die erste Schritte mit SolidWorks machen.