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Die Zeichentrickserie „Transformers“, ursprünglich lediglich zu Vermarktungszwecken für die gleichnamigen Actionfiguren aus dem Hause Hasbro entwickelt, begeisterte seit den 1980er Jahren vor allem männliche Zuschauer und kurbelte den Spielzeugverkauf gehörig an. Umso entzückter waren die inzwischen erwachsenen Fans, als in den Jahren 2007 und 2009 die Hollywood-Blockbuster „Transformers“ und „Transformers 2: Die Rache“ die Kinos eroberten und nicht nur nostalgische Erinnerungen weckten. Die Filme können zwar keinen Tiefgang bieten, dafür aber spektakuläre Action, jede Menge cooler Sprüche und beeindruckende Special Effects – und vor allem natürlich ein Wiedersehen mit Megatron, Optimus Prime, Bumblebee und vielen anderen.
Logischerweise wollen sich auch die Spielentwickler den neu geweckten Transformers-Hype nicht entgehen lassen und setzen auf begleitende Titel zum Film – so auch „Transformers: Die Rache“, dem Nachfolger von „Transformers - The Game“. Die Versprechungen des Herstellers klingen erst mal nach genau dem Spielspaß, den man erwartet: „Die größte Auswahl spielbarer Transformers-Charaktere aller Zeiten! Kämpfe, fahre und schieße dich durch packende Missionen im Arcade-Stil.“ Klingt super – wird aber nicht eingehalten, packende Missionen Fehlanzeige.
Doch zunächst zur Story: Wie bekannt, wurde der Planet Cybertron in einem Krieg vernichtet, woraufhin alle Hoffnungen auf dem Allspark ruhten. Dieser wurde jedoch zerstört, und die auf der Erde verstreuten Fragmente sorgen nun für Krieg zwischen Autobots und Decepticons. Man startet das Spiel zunächst als Autobot Bumblebee und kämpft sich durch den Level, wobei man eine Primärwaffe mit endlos viel Munition zur Auswahl hat, eine stärkere Sekundärwaffe, für die allerdings Munition aufgesammelt werden muss, sowie die Möglichkeit zum Nahkampf; über die Richtungstasten lassen sich Spezialangriffe ausführen. Aus der enttäuschend kleinen Vogelperspektive wird der Transformer dann wie Spielzeug durch die Level bewegt, wobei einfach alles niedergeballert wird, was sich dem Roboter in den Weg stellt. Dabei bewegt man sich so starr und unflexibel, dass bereits hier erster Frust aufkommt. Nach Lust und Laune transformieren geht auch nicht, was schade ist und die Möglichkeiten stark einschränkt.
Wahlweise spielt man später die Kampagnen mit den Autobots oder den Decepticons (wobei es nicht wirklich entscheidend ist, welche Seite man spielt, da die Missionen vom Spielprinzip gleich sind). Die Missionen beschränken sich meist darauf, feindliche Roboter aus dem Weg zu räumen, Zivilisten zu retten, Soldaten von A nach B zu geleiten oder sich jeweils am Ende mit einem Boss-Gegner herumzuschlagen. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei recht überschaubar und bietet keine wirklichen Herausforderungen; an der KI der Gegner wurde anscheinend gespart, denn es ist sogar für sporadische PSP-Spieler relativ leicht, alle gegnerischen Roboter ohne nennenswerte Anstrengung aus dem Weg zu räumen. Nur selten spielt man den Transformer in einer anderen als seiner Robotergestalt; in den raren Leveln dazwischen lenkt man ihn als Fahrzeug.
Würde man beim Spielen die Augen schließen und sich nur auf den Sound konzentrieren, so würde man lediglich minutenlanges, eintöniges Rattern von Waffen hören, in dem alle anderen Geräusche, sogar die spektakulären Explosionen, fast untergehen – und das ist es im Prinzip auch, was man im Spiel macht: pausenlos stupide feuern – wenn nicht gerade ein Nahkampf ansteht -, bis man den Sound am liebsten stummschalten würde. Andererseits ist es ganz gut, dass pausenlos geschossen wird, sonst könnte man glatt beim Spielen einschlafen. Man wähnt sich fast an einem Spielautomaten für die uralten Arcade-Spiele, bei denen man sich ebenfalls durch einen vorgefestigten Weg kämpfen musste. „Transformers: Die Rache“ hat dem Spieler nämlich die Entscheidung, was er machen möchte, weitestgehend abgenommen. Die Wege, auf denen man sich durch die Missionslevel bewegt, sind enttäuschenderweise sehr stark festgelegt; auf einem linearen Pfad wird man durch die Level gezwungen, ohne auf eigene Faust die Umgebung erkunden zu können. Die Grafik mit den endlosen, lieblos hingeklatschten Häuserschluchten erinnert dabei deutlich an Spiele, die man gerne auf der Playstation 1 gespielt hat, und damit nach PSP-Standard schwer enttäuschend. Dazu muss deutlich gesagt werden, dass die Hochglanz-Screenshots zum Game auf der Seite von Activision nicht das sind, was man beim Spielen zu sehen bekommt.
Fazit: Was haben sich die Entwickler dabei gedacht? Wahrscheinlich nicht viel. „Transformers – Die Rache“ ist langweilig, lieblos gestaltet und nach wenigen Minuten bereits nervtötend. Es kracht zwar gewaltig an allen Ecken und Enden, aber auch das kann die Aufmerksamkeit des Spielers nicht lange fesseln. Dieses Spiel versucht, auf der Transformers-Welle mitzureiten, Fans der Transformers sollten sich aber auf jeden Fall fernhalten.