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Norrin Radd ist die große Hoffnung seines Planeten Zenn-La und ein wichtiger Bote von dessen Friedensphilosophie. Doch all das droht vernichtet zu werden, als Galactus vor Zenn-La auftaucht. Das mächtige und schier unbesiegbare Wesen nährt sich von der Energie ausgewählter Opferplaneten. Um Zenn-La zu retten, schließt Norrin Radd einen Pakt mit dem Teufel: Er wird Galactus' Bote und sucht ihm neue Planeten, von denen er sich nähren kann, wenn dafür seine Heimat Zenn-La verschont wird. Galactus geht auf den Deal ein, aber zu seinen eigenen Bedingungen. Damit Norrin Radd ihm dienen kann, erschafft er ihn neu, mit einem Körper aus Silber und einem magischen Surfboard, mit dem der entstandene Silver Surfer durchs All jagen kann, immer auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen für seinen Meister. Damit Norrins Gewissen ihm bei seiner Arbeit nicht im Weg steht, nimmt Galactus ihm die Erinnerung an sein früheres Leben - bis einer von seinen Gegners bei dem Versuch, gegen den Silver Surfer zu bestehen, seine Erinnerungen freilegt.
Als Galactus, der den Kampf nicht abwarten wollte und sich selbst eine neue Nahrungsquelle gesucht hat, die bevölkerte Erde auslöschen will, um sich von ihr zu nähren, regt sich endgültig der Widerstand des Silver Surfer. Dass ein bewohnter Planet vernichtet wird, dessen Bewohner nicht fliehen können, muss er verhindern. Tatsächlich ist Galactus vom Mut und der Aufopferungsbereitschaft des Silver Surfer sehr beeindruckt und willigt ein, auch diesen Planeten zu verschonen. Aber auch diesmal zu einem hohen Preis: Der Silver Surfer wird aus seiner Abhängigkeit von Galactus entlassen in ein Universum, wo jeder weiß, was er in Galactus' Namen unzähligen Planeten antat. Zudem lässt Galactus Zenn-La verschwinden und macht den Silver Surfer so zu einem heimatlosen Wanderer durch das All, der noch zahlreiche Abenteuer zu bestehen hat.
Nach den dreizehn Episoden der ersten Staffel wurde diese Serie – inmitten einer Doppelfolge mit bösem Cliffhanger – eingestellt. Angeblich nicht wegen schlechter Einschaltquoten, sondern weil Marvel fast pleite war. Dies könnte viele Mängel der Serie erklären. Denn obwohl die Serie aus dem Ende der 90er Jahre stammt, wirkt sie seltsam statisch und so auch altmodisch. Viele Helden aus älteren Marvel-Serien haben sich da im wahrsten Sinne des Wortes mehr bewegt.
Die Serie soll sich recht genau an die Comic-Vorlagen halten – widerspricht aber wiederum der Einführung des Silver Surfer in der nur kurze Zeit vorher produzierten Serie „Fantastic Four“. Dies ist sofern etwas seltsam, dass man im Zeichentrick-Universum von Marvel die Figuren aus verschiedenen Serien gerne in einzelnen Folgen zusammenbringt, was etwas schwieriger wird, wenn zwei Versionen dieser Figur existieren. So ist es auch nicht wirklich verwunderlich, dass zwar im Booklet ein Auftreten der Fantastic Four angekündigt wird, die Erde aber von keinem weiteren Marvel-Helden außer dem Silver Surfer verteidigt wird.
Neben den etwas statischen Zeichnungen bietet die Serie noch einen furchtbar computeranimierten Galactus, der nicht Furcht einflößend wirkt, sondern einfach nur schlecht entworfen. Ähnliches kann man auch über das Titellied sagen, dass mit seinem Versuch, bombastisch zu klingen, schnell nerven kann und auch herzlich wenig zu einer Kinderserie passt. Und für Kinder ist diese Produktion wirklich: Der Rest der Serie ist bunt, voller fantasievoller Wesen aus einem fernen Teil des Universums – und oft genug wirkt ein moralischer Zeigefinger in der Serie nach, wenn Norrin/Silver Surfer mal wieder versucht, Frieden zu stiften und für Verständigung einzutreten.
Auf der anderen Seite geht es hier um sehr ernste Themen wie Vertreibung, Zerstörung von Lebensräumen in Form ganzer Planeten und, zumindest angedeutet, dem Holocaust an den Bevölkerungen ganzer Planeten. Dass diese Serie trotzdem eine FSK 6-Freigabe bekam, muss wohl daran liegen, dass diese Themen in den Augen der Prüfer für kleine Kindern zu komplex sind, um sie zu verstehen und die Serie ansonsten deren Niveau entspricht. Aber eigentlich ist sie genauso dunkel wie Beispielweise X-Men, die eine FSK 12-Freigabe bekommen hat – nur ist "Silver Surfer" sehr viel bunter geworden als die anderen Helden aus dem Hause Marvel.
Ton und Bildqualität entsprechen in etwa dem Standard der anderen Serien, also PAL 4:3 und Stereo. Den Altersunterschied zu anderen Serien merkt man hier kaum.
Das bunte, exotische Setting der Serie spricht sicher Kinder und Nostalgiker an, der etwas komplexere Hintergrund könnte auch älteren Zuschauern gefallen – trotzdem lässt sich nicht verleugnen, dass dieser Serie der Charme fehlt, den andere Marvel-Serien entwickelt haben.