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Shojo ist der Mangastil, der wohl die meisten Leser anspricht. Durch die niedlichen Figuren mit ihren leuchtenden Augen und deren zierlichen Körperbau wirkt er besonders ansprechend. Doch auch weil in diesen Geschichten gerade Alltagsprobleme, die jeder kennt, zur Sprache gebracht werden, werden sie sowohl von Jungen als auch von Mädchen geliebt. Hier lernt man nun, wie man seine eigenen Shojo-Geschichten aufs Papier bringen kann.
In diesem Buch wird wirklich einmal ganz am Anfang begonnen. Erst lernt man wie man Gesichter von Mädchen und Jungen zeichnet. Der grundsätzliche Aufbau ist recht einfach, viel schwieriger ist es hingegen die unterschiedlichen Arten von Gefühlen durch die Mimik der gezeichneten Gesichter darzustellen. Passende Frisuren sind dabei sehr hilfreich. Danach erst setzt man sich mit dem Körperbau der Figuren auseinander. Verschiedene Körperhaltungen, die man grundsätzlich beherrschen sollte, werden im Einzelnen genau erklärt.
Doch was wären Shojo-Mangas ohne Bishies, fast erwachsene melancholische junge Männer, die blendend aussehen. Um sich von den anderen Personen abzuheben, werden sie in einem ganz eigenen Stil gemalt. Ihr Anblick soll bezaubern und ihre Augen dennoch wehmütig wirken. Das ist nicht ganz so leicht, wie es scheint. Gerade für diese Figuren gibt es die verschiedensten Varianten, wie man die Augen zeichnen kann. Aber nicht nur die Jungs, auch die Mädchen stellen in den Geschichten oft etwas Besonderes dar. Häufig wird dabei aus dem schüchternen Schulmädchen eine Zauberprinzessin mit magischen Fähigkeiten. Hierbei muss man beachten, dass die beiden Varianten einer Figur sich immer noch ähnlich sehen müssen. Der Kleidungsstil und die Frisur hingegen können komplett unterschiedlich sein.
Aber was wären die Figuren ohne passende Kleidung. Ein ganzes Kapitel widmet sich den verschiedenen Möglichkeiten von Schuluniformen, Freizeitkleidung, sportlichen Outfits und fantastischen Kostümen. Generelle Grundlagen zum Zeichnen von Röcken und Hemden, sowie der richtige Faltenwurf werden genauestens erklärt. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der richtigen Platzierung der Sprechblase. Zu guter Letzt folgt noch eine kleine Einweisung wie man die gemalten Bilder am Computer bearbeiten kann. Auf die häufigsten Fehler wird hingewiesen und durch die vorgegebenen Farbpaletten findet man sicher die richtige Mischung.
Dieses Buch gibt dem Leser eine Fülle an Material an die Hand, wenn es darum geht Mädchen-Mangas zu zeichnen. Durch die vielen Beispiele, die dem Anfänger zeigen, wie aus der groben Skizze ein fertiges Bild wird, lassen sich die einzelnen Schritte leicht nachvollziehen. Viele Details, wie Rüschen, Blumenbeispiele oder Vorschläge für das Zeichnen von Maskottchen, machen diese Anleitung zu einer unentbehrlichen Hilfe. Gerade für Einsteiger ist dieses Buch gut geeignet, da das Zeichnen der einzelnen Figuren von Grund auf erklärt wird.
Da ich selbst ein freudiger Leser von Mangas bin, hat es mich immer schon gereizt selbst welche zu malen. Durch die langsame Einleitung kann hier sogar ein vollkommener Anfänger ganz passable Ergebnisse erzielen. Leider stammen die dargestellten Zeichenschritte nicht immer von der gleichen Zeichnung, so dass man als Leser verwirrt ist, wenn beim zweiten Bild der gemalte Kopf etwas größer oder kleiner ist oder die Nase oder das Ohr auf einmal an einer etwas anderen Stelle ist. Doch davon abgesehen ist dies ein sehr hübsch bebilderter Zeichenkurs, der, gemessen an seinem Umfang, sehr viele Möglichkeiten abdeckt.