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 Mutige Menschen

für Frieden, Freiheit und Menschenrechte


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Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die unter unwürdigen Bedingungen leben mussten, die Angst vor Gewalt und Repressionen hatten, die diskriminiert worden sind aufgrund eines Merkmals wie Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft. Zu allen Zeiten hat es aber auch Menschen gegeben, die mutig genug waren und Widerstand geleistet haben gegen Unrecht und Unterdrückung, die aufgestanden sind für ihre Rechte oder auch sitzen geblieben wie im Fall von Rosa Parks.

Rosa Parks war Näherin in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama und fuhr im Winter des Jahres 1955 von der Arbeit mit dem Bus nach Hause. Zu dieser Zeit fuhren weiße und schwarze Amerikaner zwar im selben Bus, die Weißen jedoch saßen vorne und die Schwarzen hinten. Die Größe der Abteile war variabel. Wenn mehrere Weiße in den Bus stiegen, verkleinerte der Busfahrer das Abteil für Schwarze. Schwarze, die nunmehr in dem Abteil für Weiße saßen, mussten aufstehen und sich weiter nach hinten begeben. An jenem Winterabend des Jahres 1955 jedoch blieb Rosa Parks einfach sitzen, weil sie nicht nur von der Arbeit, sondern auch der Schikanen müde war. Martin Luther King hatte in Montgomery seit einem Jahr eine Pastorenstelle. So kam eines zum anderen - und in den USA standen die Schwarzen auf, um sich für ihre Rechte einzusetzen – nicht immer dem Ideal der Gewaltfreiheit folgend, das Martin Luther King predigte. Genauso wie Nelson Mandela, der sich in Südafrika ebenfalls für Gewaltfreiheit bei der Abschaffung der Apartheid einsetzte. Natürlich fehlt in Christian Nürnbergers Buch "Mutige Menschen" auch nicht die Geschichte Mahatma Ghandis, der beide Freiheitskämpfer inspirierte. Außerdem vertreten sind: Ayaan Hirsi Ali, Alice Schwarzer, Bartolomé de Las Casas, Wangari Maathai, Bertha von Suttner, Peter Benenson, Anna Politkowskaja und Bärbel Bohley.

In seinem Jugendbuch spürt Christian Nürnberger in zwölf Kapiteln den titelgebenden mutigen Menschen nach, dem Moment, in dem sie sich dem widerfahrenen Unrecht widersetzten, und der Entwicklung, die zu ihrem Engagement führte. Da ist vom kleinen Funken - den beispielsweise Rosa Parks entzündete, als sie einfach sitzen blieb - genauso die Rede wie vom großen Feuer, das beispielsweise Nelson Mandela entfachte und ihn geradewegs für Jahre ins Gefängnis führte.

In zehn- bis dreißigseitigen Kurzportraits stellt der Autor die Protagonisten vor, erzählt von ihrer Kindheit und Herkunft. Oft trifft man dort zwar auf Charaktere, die schon früh eine eigene Dickköpfigkeit und Sturheit und damit Stärke zeigen, in denen aber auch erst einmal die Erkenntnis reifen muss, dass eine menschengemachte Ungerechtigkeit besteht, der man durchaus den Kampf ansagen kann. Christian Nürnberger hat aber nicht nur interessante Biografien mutiger Personen der Weltgeschichte hier versammelt, sondern präsentiert diese auch noch kurzweilig und unterhaltsam. Der Autor schafft es, die Distanz zwischen den Portraitierten und dem Leser gering zu halten und scheint immer daran interessiert, seine Leser bei der Stange zu halten. Langweilig sind die Geschichten auch tatsächlich niemals, so dass Jugendliche durchaus Gefallen an diesem Buch finden und im besten Fall ihren Sinn für Unrecht und Ungerechtigkeit schärfen, das Wissen um solches in der Welt erweitern und schließlich mutig genug sein werden, um beispielsweise Zivilcourage in ihrem Alltag zu zeigen.

Katja Maria Weinl



Hardcover | Erschienen: 14. Juli 2009 | ISBN: 9783522301848 | Preis: 9,90 Euro | 254 Seiten | Sprache: Deutsch

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