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Wer sich auf professioneller Ebene mit der englischen Sprache auseinandersetzt, wird früher oder später mit der Frage nach der persönlichen Schreibkompetenz konfrontiert werden. Dabei stellt sich sehr schnell heraus, dass sich das Schreiben auf Englisch nicht in der Übertragung der Schreibkenntnisse in der Muttersprache erschöpft. Englische Texte lesen sich nicht nur anders, sondern sie schreiben sich auch anders. Mit „Writing in English: A Guide for Advanced Learners“ haben die vier Anglistik-Dozenten Dirk Siepmann (Universität Osnabrück), John D. Gallagher (Universität Münster), Mike Hannay und J. Lachlan Mackenzie (beide Universität Amsterdam) ein Buch veröffentlicht, das sich diesem Problem widmet.
Das Besondere an diesem auf Englisch verfassten Band ist, dass er sich explizit an Menschen wendet, deren Muttersprache das Deutsche ist. Zielgruppen sind dabei nicht nur Dozenten und Studenten der Anglistik und Amerikanistik, sondern auch professionelle Texter, Lektoren und Herausgeber sowie Lehrer und Schüler der Oberstufe des Gymnasiums.
Der Band ist in vier Module gegliedert, die sich den unterschiedlichen Aspekten der Textproduktion widmen. Modul I „Organizing ideas into text“ ist als Heranführung an das Thema konzipiert und befasst sich mit den grundlegenden Arbeitsschritten wie Ideenfindung, Strukturierung, Aufsatzart, Gliederung und Formatierung. Modul II „Building effective sentences“ deckt alle Bereiche zum Thema Satzkonstruktion ab, während sich Modul III „Lexis and Grammar“ den lexikalischen und grammatischen Problemen widmet. Modul IV „Style“ bewegt sich wie Modul I wieder etwas abseits der rein linguistisch geprägten Inhalte und befasst sich mit der Frage des Schreibstils, wobei dem sogenannten „Academic style“, also dem Universitätsenglisch, besondere Aufmerksamkeit zuteil wird.
Das Buch ist durch die Aufteilung in vier große Module und deren Unterkapitel sehr gut strukturiert. Die angesprochenen Punkte werden ausführlich erläutert und sind mit anschaulichen Beispielen versehen. Wo es sich anbietet, werden die Tipps der Autoren in Tabellenform dargestellt, um für eine bessere Übersichtlichkeit zu sorgen. Zu Beginn eines jeden Kapitels bietet ein separater Textkasten die wichtigsten Aussagen des Kapitels in Kurzform an. Jedes Modul ist am Ende zudem mit einer mehrseitigen Bibliografie versehen, die zahlreiche Tipps zur weiterführenden Lektüre gibt. Der Text ist zwar in einem klaren und verständlichen Englisch gehalten, richtet sich jedoch in erster Linie an fortgeschrittene Englisch-Sprechende.
„Writing in English: A Guide for Advanced Learners“ ist ein hochinteressanter und sehr aufschlussreicher Leitfaden zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten im Schreiben von englischen Texten. Zielpublikum ist an erster Stelle ganz klar der akademische Zweig. So eignet sich das Buch sehr gut zur Verwendung in Schreibseminaren, aber auch als umfangreicheres Referenzwerk im Bücherregal von Studenten. Auch für Englischlehrer in der Oberstufe des Gymnasiums sowie für Menschen in der freien Wirtschaft, die viel mit englischen Texten zu tun haben, bietet „Writing in English“ einige interessante Aspekte. Der Preis von 22,90 Euro ist im Vergleich mit anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen eher moderat und somit durchaus vertretbar.