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Namen sind Schall und Rauch, oder Nomen est Omen? Fakt ist, Namen begleiten uns durch unser ganzes Leben. Besonders ausgefallene Namen erregen Aufmerksamkeit, Kindern gibt man ihre Namen aus wohlüberlegten Gründen, man lacht über skurrile Namen oder staunt über Namen mit besonders weit zurückreichenden Wurzeln. In dem Büchlein „Die wunderbare Welt der Namen“ von Rosa und Volker Kohlheim sind außergewöhnliche Vor- und Familiennamen aus der ganzen Welt versammelt.
In sieben Kapiteln spüren die beiden Autoren besonderen Namen nach. Nach der Einleitung geht es los mit Namen, die aus Glauben oder Aberglauben heraus vergeben werden, etwa wenn in der Mongolei ein Kind „Énebisch“ genannt wird, was so viel wie „Dieser ist es nicht“ bedeutet, um damit böse Geister von dem Kind abzulenken. Umgekehrt gibt es auch Namen, die die Geburt eines Kindes besonders zelebrieren, so der italienische Name „Benvenuto“, zu Deutsch „Willkommen“. Daneben gehen die Autoren auch auf kriegerische Namen aus der Zeit der Germanen ein, wie Gerhard oder Volkmar, zeigen die Verwandtschaft vieler Namen in unterschiedlichen Sprachen auf und stellen besonders ungewöhnliche Vornamen vor, unter anderem jene, die Prominente für ihren Nachwuchs auswählen. Aber auch den Nachnamen wird ein Kapitel zuteil, und so erfährt der Leser, woher der Name „Frauenschläger“ kommt oder wie der amerikanische Familienname „Shvartz“ entstanden ist. Anschließend wird ein Blick auf das psychologische Moment von Namen geworfen; bestimmen beziehungsweise beeinflussen Namen tatsächlich das Leben ihrer Träger? Und warum? Woher kommt es, dass man mit diesem Namen positive und mit jenem Namen negative Eigenschaften verbindet? Zuletzt werfen die Autoren einen Blick auf Worte, die aus Namen entstanden sind; hier erfährt man zum Beispiel mehr über den Suppenkasper oder den Otto Normalverbraucher. Am Ende des Buches sind ein Literaturverzeichnis, Internetquellen und Angaben zu Aussprache und Betonung zu finden.
Die Grundidee des schmalen Büchleins wird nicht nur Namensethymologen erfreuen, sondern jeden, der schon immer mal wissen wollte, welche Bedeutung der Name Arnulf hat, woher die amerikanische Lust an besonders ungewöhnlichen Vornamen stammt oder wie aus dem Nachnamen Müller der Nachname Molitor wurde. Die Kapitel sind noch mal thematisch in kurze Unterkapitel gegliedert und kurzweilig geschrieben; sie strotzen nur so vor ungewöhnlichen, lustigen oder bedeutungsschwangeren Namen.
Ein paar wenige Male irrt das Buch, etwa wenn der Tochter von Tom Cruise und Katie Holmes ein falscher Name angedichtet wird – Apple statt Suri –, insgesamt aber sind die gelieferten Fakten zuverlässig. Gerade in den ersten Kapiteln hätte man sich jedoch etwas mehr Informationen gewünscht, beispielsweise grobe Zeiträume, wann die vorgestellten Namen regelmäßig vergeben wurden, ob sie noch heute Bestand haben und ähnliches mehr. Da gehen die Autoren mitunter zu oberflächlich vor. Später, wenn sie etwa kuriose Vornamen oder bemerkenswerte Familiennamen vorstellen, sind die dazu gegebenen Informationen aber ausreichend, wenngleich auch hier bisweilen eine genauere zeitliche Zuordnung wünschenswert gewesen wäre.
Wer sich für die Herkunft von Namen sowie kuriose oder außergewöhnliche Namen interessiert, wird in „Die wunderbare Welt der Namen“ von Duden sicher fündig werden. Allzu viele weiterführende Informationen außer den wichtigsten Zusammenhängen bekommt man leider nicht, erhält aber eine schöne Zusammenstellung von Namen aus aller Welt und kann mal schmunzeln, mal staunen.