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Der kleine Luchs Felix ist ein süßer, liebenswerter Zeitgenosse – und unglaublich tollpatschig und ungeschickt. Ständig muss er nach irgendwelchen Missgeschicken von Wildhütern aufgelesen und in deren Tierstation gesund gepflegt werden. Als Felix es mal wieder geschafft hat und erneut von einem Wildhüter zur Station gebracht wird, trifft er neben seinem Freund Gus, einem paranoiden Chamäleon mit Tarnschwierigkeiten, der Ziege Betty, dem Vogel Astarté und dem Maulwurf Rupert auch eine hübsche Luchsdame, die ihn genauso nett zu finden scheint wie er sie. Er zeigt ihr die Station, stellt sie seinen Freunden vor und freut sich, sie auch einmal draußen in der Wildnis zu treffen und gemeinsam mit ihr Abenteuer zu erleben.
Doch ihr erstes gemeinsames Abenteuer ist alles andere als freiwillig: Des Nachts brechen unheimliche Männer unter der Leitung des gnadenlosen Großwildjägers Newmann in die Tierstation ein und versuchen, sämtliche Wildtiere zu stehlen. Das Luchsmädchen und Rupert samt Familie gehören zu den Entführten, die zu einem seltsamen alten Millionär gebracht werden. Sie sollen eine moderne Arche Noah bevölkern. Schaffen es Felix und seine Freunde, die anderen zu befreien?
„Antonio Banderas presents“ – diese Worte im Vorspann verheißen einiges, ist der Spanier als Schauspieler doch sehr gefragt und hat dem einen oder anderen Film schon seine südländische Würze gegeben, etwa mit seiner herrlichen Synchronisation des gestiefelten Katers in „Shrek 2“.
Nun produzierte er „Schlau wie ein Luchs“ mit, einen Animationsfilm aus Spanien, der sogar den Goya, quasi den spanischen Oscar, als bester Animationsfilm einheimsen konnte. Die Geschichte verbindet die üblichen Elemente eines solchen Films, also Action, Humor und süße Charaktere, mit einer pädagogischen Komponente, sind doch viele der Protagonisten Tiere, die in der Realität vom Aussterben bedroht sind. Hinzu kommt die Kritik am Eingreifen des Menschen in die Natur – durchaus lehrreiche Aspekte also für kleine Zuschauer.
Abgesehen von diesem ökologischen Appell kann „Schlau wie ein Luchs“ allerdings nur teilweise überzeugen. Der Humor ist kindgerecht, die aufregenderen Szenen sind okay, kennt man aber schon aus anderen Filmen zur Genüge. Hinzu kommt die Optik, die zwar hübsch anzusehen ist, aber nur bei der Textur des Himmels vollends überzeugen kann; die Tiere hingegen sind recht glatt geraten und die Landschaft bisweilen sogar ein bisschen langweilig.
Zudem ist es den Machern nur teilweise gelungen, den Figuren wirklich Leben einzuhauchen; richtig überzeugen können in erster Linie schräge Nebencharaktere wie der Recycling-Geier oder die schräge Flamingodame, die die Freunde im Laufe ihres Abenteuers treffen. Nur eine der knuffig anzusehenden Figuren wächst einem in kürzester Zeit ans Herz, und das ist das schräge Chamäleon Gus, das nicht nur gegen seine ständige Paranoia kämpfen muss, sondern auch ein Problem damit hat, spontan seine Farbe der Umgebung anzupassen. Daraus entwickeln sich manche lustige Szenen, die quasi die kleinen Höhepunkte des Films darstellen.
Mit „Schlau wie ein Luchs“ kommt ein netter Animationsfilm auf den deutschen Markt, dessen Gewinn des Goya die Erwartungen natürlich hochschraubt, ohne sie gänzlich zu erfüllen; nichtsdestotrotz erhält man einen liebenswerten und zumeist kindgerechten Film mit den üblichen humorigen Einlagen und Actionszenen.
Deutsche Synchronisation, Bild- und Tonqualität sowie Extras können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.