Erlernt man ein Instrument, hat man gerade am Anfang das Problem, mit grundlegenden Übungen beschäftigt zu sein, die eher langweilig sind. Gerade auch Anfänger möchten gerne etwas Sinnvolles und Schönes hervorbringen und nicht nur auf Fingerübungen beschränkt werden. Für den Klavierunterricht liegt nun dieser Band mit einfachen Vorspielstücken vor, der es auch Neulingen ermöglichen soll, kleine Arrangements zum Besten zu geben.

Die über zwanzig Stücke stammen von unterschiedlichen Komponisten und Interpreten, wurden jedoch für diese Anfängerschule durch den Autoren besonders arrangiert. Das Repertoire reicht von Volksliedern über Popmusik bis hin zu klassischen Stücken wie der Arie des Papageno aus Mozarts Oper "Die Zauberflöte". Von der Schwierigkeit her sollte der Klavierspieler jedoch schon ein wenig geübt sein, sonst wird das Einstudieren nicht klappen. Die Notation erfolgt für zwei (oder auch vier) Hände im Violin- und Bassschlüssel. Mit dieser Notation sollte man also ebenfalls vertraut sein. Die Stücke sind meist sehr kurz. Mehr als zwanzig Takte sind selten zu spielen. Damit fällt das Üben einfach und man erzielt schnelle Erfolgserlebnisse, wenn man sein erstes vollwertiges Musikstück gespielt hat.
Da es sich meist um Lieder handelt, findet man unter den Noten noch den Text, was zum Mitsingen anregt.
Trotz übergroßer Zeichnungen ist der Platz gut genutzt und die Noten werden groß dargestellt. Damit fällt dem Anfänger die Orientierung leicht.

Für Anfänger besonders wertvoll sind die vielen kleinen, hilfreichen Tipps. Diese werden kurz und prägnant in einem separaten Kasten auf fast jeder Seite dargestellt. Doch ersetzen diese natürlich kein Lehr- und Arbeitsbuch. In diesem Buch steht eindeutig die praktische Anwendung erlernter Fähigkeiten im Vordergrund. Den einzigen theoretischen Teil findet man dann am Ende des Buches, wo sich die Klaviatur mit dem für den ersten Band genutzten Tonumfang von nicht ganz drei Oktaven befindet.

Die Klavierschule von Hans-Günter Heumann baut auf der Zeichentrickserie „Little Amadeus“ auf. Neben der eigentlichen Schule und einem Arbeitsbuch wurde passend dazu auch ein Band mit Vorspielstücken entwickelt.
Bereits auf dem Cover ist der kleine Wolfgang Amadeus Mozart als Zeichentrickfigur abgebildet. Auch im Buch finden sich teilweise ganzseitige Zeichnungen mit Figuren aus der Fernsehserie. Obwohl man meinen könnte, dass dadurch viel Platz verschenkt wird, haben die Zeichnungen ihren Reiz und sind durch den lustigen Einschlag stets motivierend. Und immerhin genügt der verbleibende Platz aus, mehr als zwanzig Musikstücke in dem Buch unterzubringen. Diese bieten einen guten Querschnitt durch verschiedene Musikrichtungen, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Klavierschüler haben somit die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten sich selbst oder einem ersten, kleinen Publikum anschaulich vor Augen zu führen.

Fazit:
Das Buch ist für die eigentliche Klavierschule zwar nicht unbedingt erforderlich, aber sehr zu empfehlen, macht dieser Band die Schule zu einer runden Sache. Aber auch junge Musiker, die nicht nach der Little-Amadeus-Klavierschule lernen, können mit diesen Vorspielstücken einige Erfolge erleben und schöne Musik machen.