Sie war eine geborene Vampirin, ihre Heimat Paris. In der dortigen Modeszene hatte sich Vivianne Causantín ein Leben inmitten von Menschen aufgebaut. Sie war noch jung für einen Vampir, doch für die Menschen fing es an merkwürdig zu werden, dass sie scheinbar nicht alterte, lange würde sie wohl nicht mehr in Paris bleiben können. Dass einem so jungen Vampir wie ihr überhaupt so ein Leben unter Menschen zugestanden wurde, war an sich schon ein Wunder, eins mit harten Regeln. Niemand weiß wer die junge Erbin des magischen Blutkristalls, ein Familienerbstück, in Wahrheit ist. Sie ist niemand anders als die kleine Schwester von dem gefürchteten Vengadore Kieran und von Asher, dem Bibliothekar, beide mittlerweile im Liebestaumel mit ihren Seelenverwandten versunken. Um Viv trotzdem die nötige Sicherheit zu geben, galten ihre Brüder allgemeinhin als ihre verflossenen Liebhaber, die immer noch ein Auge auf ihren vergangenen Schatz hielten. Aber scheinbar hatte doch irgendjemand herausgefunden wer Viv ist, denn als sie gerade von einer sehr angesagten Party zurückkommt, ist jemand in ihre, sowohl technisch als auch magisch gesicherte, Wohnung eingebrochen und hat sich den Blutkristall genommen. Und zu allem Überfluss muss sie im gleichen Moment einen fremden Vampir in ihrer Wohnung stellen, der nichts mit den Geschehnissen am Hut hat. Da niemand über das Kleinod weiß, welches sich in Vivs Besitz befindet, muss sie möglichst unauffällig agieren und die Einzigen die ihr helfen kann, sind der unfreiwillige Vampirzeuge und ihr Rabe. Gemeinsam begeben sich auf geheime Mission, doch was sie dabei finden, hätten wohl beide nicht erwartet.

„Der Blutkristall“ ist Jeanine Krocks neustes Werk – nach den zwei älteren Brüdern steht nun ein weiblicher Vampir im Fokus. Allein durch Stammbaum ist Viv schon etwas besonderes, doch zusätzlich hütet sie auch noch den Familienschatz – den Blutkristall, und der wird ihr gestohlen.
Dieser spannende Ansatz täuscht den Leser nicht lange darüber hinweg, dass es hier wie auch schon in den Büchern um die Brüder um die Suche nach dem Seelenpartner geht, der anderen Hälfte seines selbst. Während die Brüder von Viv Jahrhunderte darauf warten mussten, schickt Jeanine Krock die vergleichsweise junge Viv nun schon am Anfang ihres Daseins auf die Suche. Obwohl klar ist, dass hier wieder eine Liebesgeschichte auf den Leser wartet, hat das Buch auch in der eigentlichen Handlung der Jagd nach dem Blutkristall einiges zu bieten. Mysteriöse Spurenjagd, blutige Opfer, geheimnisvolle Freunde, unheimliche Feinde, Geheimnisse, die gelüftet werden müssen und dies alles geht natürlich nicht, ohne den einen oder anderen Stein aus dem Weg zu räumen. Unterbrochen wird die Handlung durch den Blick in die Geschichte des unbekannten Vampirs, der im Laufe des Buches noch eine entscheidende Rolle spielt, und seine Vergangenheit ist dabei entscheidend. Das Ende mag einem etwas kitschig vorkommen – aber das nimmt man gerne im Kauf, da das Drumherum der Story stimmig ist und nur zum Schluss dieser leichte Abrutsch zu merken ist.
Allgemein präsentiert sich „Der Blutkristall“ als eine interessante Jagd durch die Welt der Vampire mit dem für Jeanine Krock typsichen Happy End.