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Zu Anfang dieses Bandes entdecken schon die kleinen Jungs, dass Frauen nur Ärger bringen. Dieser Ansicht sind auch die übrigen Männer des Dorfes, als eine der Frauen sich weigert, ihre Tochter weiter zum Barden Troubadix in den Unterricht zu schicken. Weitere Frauen des Dorfes passen sich dieser Auffassung an und so beginnt eine Revolution der Frauen, die mit der Einstellung der Bardin Maestria beginnt. Schlimm genug, dass Maestria eine Bardin ist, sie spielt auch noch Schlagzeug und bringt so vor allem die männliche Bevölkerung des Dorfes um den Schlaf.
Immer weiter wiegelt Maestria die Frauen gegen ihre Männer auf, so sollen sie sich zum Beispiel weigern, den Haushaltspflichten nachzugehen und Gleichberechtigung verlangen. Der Höhepunkt ist erreicht, als die Frauen entscheiden, die Hosen anzuhaben und kurzerhand Gutemine zum neuen Chef machen. Als Maestria auch noch beginnt, Asterix nachzustellen, platzt ihm endgültig der Kragen und er verlässt das Dorf. Doch nicht nur er geht, alle Männer haben genug von ihren Frauen und ziehen in den Wald.
Auch die Römer haben ein ähnliches Problem: Caesar hat beschlossen, eine Geheimwaffe einzusetzen, um die widerspenstigen Gallier endlich besiegen zu können. Doch diese Geheimwaffe ist ein Kompanie Amazonen, die Römer muss man wirklich schon fast bemitleiden.
Die Gallier geraten hierdurch wirklich in Bedrängnis, da es für einen Gallier die größte Schande ist, eine Frau zu schlagen. Wie sollen sie also ihr Dorf vor den Römerinnen verteidigen?
Da verbündet sich Asterix mit Maestria und schmiedet einen Plan
Was an diesem Band besonders auffällt ist, dass plötzlich die Frauen die Macht übernehmen, an sich eine sehr fortschrittliche Idee. Allerdings wird doch zu sehr mit diversen Vorurteilen gespielt, um sie ganz gutheißen zu können. Vor allem die Liebe der Frauen zu neuen Kleidern und ihre angebliche Unselbstständigkeit wird immer wieder betont.
Da passt es am Ende, dass die rettende Idee von Asterix, einem Mann kommt.
Wenn man diese Aufzählung von Vorurteilen außer Acht lässt, dann hält man hier auf jeden Fall einen ungewöhnlichen und unterhaltsamen Asterix-Band in den Händen. Wie Maestria es schafft, alle Frauen auf ihre Seite zu ziehen, so dass sie sogar eine Revolte wagen, ist wirklich bewundernswert. Der Leser wird sich durchweg über diese Praktiken amüsieren und auch über die negativen Begleiterscheinungen für die Männer, zeigen sie doch, wie sehr die Männer normal unter dem Pantoffel stehen. Doch wehe, die Frauen sagen dies öffentlich!
Die Zeichnungen sind gewohnt gut und detailreich, immer wieder findet der aufmerksame Leser neue Kleinigkeiten, so zum Beispiel die schimpfende Eulenfamilie, die im Regen steht.
Alte Bekannte werden angetroffen, allen voran die Piraten, deren Schiff dieses Mal ausnahmsweise nicht direkt von den Galliern versenkt wird. Es geschehen doch noch Wunder, auch wenn dies die Piraten wohl kaum über den erneuten Verlust des Bootes hinweg trösten dürfte.
Auch der Text, sonst oft Schwachstelle der Bände, die von Uderzo nach Goscinnys Tod im Alleingänge herausgebracht wurden, lässt kaum Wünsche offen. Lediglich ein paar mehr Anspielungen auf besondere Ereignisse oder Persönlichkeiten wären zu wünschen gewesen, das Fehlen ist aber kein großer Minuspunkt.
Dieser Band ist für alle Asterix-Fans schon fast ein Pflichtkauf, um die Sammlung zu vervollständigen. Für den Einstieg in die Serie eignet er sich allerdings nicht, da zu viele neue Elemente wie emanzipierte Frauen eingebracht werden.