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Der Kalender „Beautiful World 2010" von National Geographic ist in dem seltenen Format dreiunddreißig Zentimeter Breite und vierundsechzig Zentimeter Höhe erschienen. Entsprechend dem besonders in die Vertikale konzentrierten Erscheinungsbild sind die zwölf Fotografien aus dem gewaltigen Fundus ausgewählt worden.
Neben einem Blick über eine Eisfläche und darüber sprudelndes Wasser finden sich ein Herbstblatt, eine Schlange, ein Kaktus, eine Blüte, mehrere Bilder, in denen tausende Blumen und Blüten zu sehen sind, eine Winterlandschaft, ein Geysir und eine steinumsäumte Küste. Die keinem Thema unterordbaren Fotografien nehmen fast die gesamte Fläche des Kalenders ein, nur ein schmaler, kaum drei Zentimeter hoher Streifen am unteren Rand lässt Platz für das horizontal einzeilig angeordnete Monats-Kalendarium. Einzig die Sonntage sind grau hervorgehoben, ansonsten ist dieser Bereich sehr dezent und bewusst neben der Fotografie kaum zu bemerken.
Eine ausgezeichnete Druckqualität, ein sehr schönes, auffallendes Format, das gelungene Kalendarium, beeindruckende Farben und ein günstiger Preis – was will man mehr. Nur die Auswahl der Fotos ist zu bemängeln. Zwar ist jedes der zwölf Fotos fantastisch, zeugt von hoher Kunstfertigkeit des Fotografen und lässt den Blick des Betrachters erstaunt innehalten und wahrscheinlich auch noch nach einem Monat Begeisterung aufkommen, wenn man beim Umblättern noch einmal genauer hinschaut, doch das Format wird nicht in jedem Fall genutzt.
Denn vor allem wird dieser Kalender gekauft, weil er das erwähnte extreme Verhältnis von Höhe zu Breite hat. Hier erwartet man Wasserfälle und Objekte, die in die Höhe ragen oder reichen. Doch die Fotos widersetzen sich diesem Format deutlich. Weder die Schlange noch das Blatt, weder der Kaktus noch der vereiste Zweig nutzen die Höhe des Bildes aus und verschenken so einen möglichen tiefer gehenden Eindruck in den Augen des Betrachters.
Wären nicht die absolut fantastischen Bilder eines Blütenmeeres mit der „Chinesischen Mauer“ im Hintergrund - mitnichten jener in China, sondern eine geologische Formation in den USA, die diesen Namen trägt – oder des rosenumrankten alten und verfallenen Holzhauses, man könnte fast meinen, die Bilder hätten mit dem Format des Kalenders nur wenig zu tun.
Der Kalender „Beautiful World 2010“ wartet mit wunderschönen Bildern auf, teilweise gar mit wahren Kunstwerken, die man so noch nie gesehen hat, doch verschenken auch einige Aufnahmen die Möglichkeiten des Formats dieses Kalenders.
Dennoch, für unter fünfundzwanzig Euro wird man einen so großen, schönen Kalender in dieser hervorragenden Druckqualität kaum finden.