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Das Unvermeidliche ist eingetreten - und zwar ausgerechnet dann, als Meister Domicks neue Ballade über den Werdegang der jetzigen Weyrherrin von Benden kurz vor seiner Uraufführung steht. Piemurs schöner Knabensopran ist dem Stimmbruch zum Opfer gefallen. Piemur wurde wegen seiner wunderschönen Singstimme einst vor der Zeit in die Harfnergilde aufgenommen. Nun steht in den Sternen, ob er zu den Glücklichen gehört, die auch nach dem Stimmbruch noch über eine passable Singstimme verfügen. Und dieser Einbruch zieht weite Kreise. Piemur wird aus den Diensten Meister Shonagars genommen und Meister Robinton persönlich will ihm eine neue Aufgabe zuteilen. Diese große Ehre wird ihm aber nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit zuteil. Niemand soll wissen, dass Piemur nun Lehrling von Robinton ist. Er wird zur Tarnung unter Meister Fendarel bei den Nachrichtentrommeln arbeiten. Doch es stellt sich als keine einfache Angelegenheit aus, denn Piemurs Lerneifer macht ihm Feinde und die Vorzugbehandlung, die ihn ständig zu Botenritten führt, trägt auch nicht zu seiner Beliebtheit bei. Doch er beißt die Zähne zusammen und in einem entscheidenden Moment hängt plötzlich alles von dem kleinen Piemur ab …
„Drachenmeister“ ist der letzte der Teil der „The Harper Hall Trilogy“ von Anne McCaffrey. Die Bücher aus dem Zyklus „Die Drachenreiter von Pern“ sind unabhängig von den anderen Bänder von cbt neu aufgelegt worden. Während es in den ersten zwei Teilen hauptsächlich um Menolly ging, steht nun ihr kleiner Sängerfreund Piemur im Fokus der Geschichte. Dabei ist es schade, dass das Mädchen diesmal nur eine Nebenfigur darstellt, obwohl man sie durch die ersten Bände hinweg sehr schätzen gelernt hat.
Trotz dieses etwas abrupten Perspektivenwechsel findet der Leser sich schnell in diese neue Sicht auf Pern ein. Der Figurenwechsel ermöglicht einen etwas anderen Blick auf die bis zu diesem Zeitpunkt bekannte Welt und die Figur Piemur ermöglicht es auch, Einblicke in Bereiche zu gewähren, die bis zu diesem Zeitpunkt gänzlich unbekannt waren. Außerdem verleiht die ganz eigene Art der Figur dem Buch eine eigene Erzählnote.
Ansonsten ist die Geschichte recht klar gehalten. Recht schnell lässt sich erraten, worauf dieses Buch wohl hinauslaufen wird. Wie es dazu kommt, ist allerdings spannend umgesetzt. Für jemanden, der die komplette Reihe nicht kennt, mag sich an dieser Stelle allerdings die Frage stellen, warum dieser Band als Ende einer Trilogie angesehen wird. Zwar sind die Ereignisse aus dem Buch soweit rund abgeschlossen, aber im großen Ganzen der Geschichte sind einfach noch viel zu viele Fragen offen geblieben. Immerhin ist damit ein Anreiz geschaffen, sich auch noch weitere Werke der „Drachenreiter von Pern“ zu Gemüte zu führen. Die von Anne McCaffrey geschaffene Welt hat sowohl mit vorgelagerten als auch nachfolgenden Romanen zu dieser Trilogie sicherlich noch einiges zu bieten.
Von daher ergibt sich eine solide Bewertung für dieses Buch. Es passt sich gut in die Reihe ein und ist doch auf seine ganz eigene Art etwas Besonderes. Wer sich bereits mit der Trilogie „The Harper Hall“ angefreundet hat, wird von diesem Band sicherlich nicht enttäuscht werden.