Gesamt |
|
Anspruch | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Udo Ulfkotte ist Sicherheitsexperte mit guten Kontakten zu Geheimdiensten und Sicherheitskräften; dazu ist er bekannter Warner vor der Islamisierung Europas und dem islamischen politischen Fundamentalismus. In „Vorsicht Bürgerkrieg!“ legt er seinen Finger direkt in diverse Wunden. Das Buch ist streitbar und dürfte allgemein mindestens das Signum „politisch unkorrekt“ bekommen. Ulfkotte führt auf, welche Gegenden in Deutschland von den Sicherheitsbehörden als potenzielle Unruhegebiete eingestuft werden. Heute mag die Vision von bürgerkriegsähnlichen Zuständen im noch beschaulichen Deutschland als Panikmache gelten, aber die Anfänge sind gemacht und andere Länder zeigen heute schon, wohin die Entwicklung gehen könnte, wenn ihr kein Einhalt geboten wird.
Ulfkotte streitet für Demokratie, innere Sicherheit und Menschenrechte. Er zeigt die Gefahren von inneren Unruhen auf und den gleichzeitigen Abbau von Bürgerrechten, dazu die Schweinereien der Politikerkaste und die sozialen Ungerechtigkeiten im entfesselten Kapitalismus. Ein wichtiges Thema ist aber die Gefahr durch kriminelle (Jugend-)Banden, die laut Ulfkotte hauptsächlich aus Migranten bestehen. Denn die Wut wächst und niemand will, dass sie sich entlädt …
Das Buch erscheint im Hardcover, umfasst 448 Seiten, enthält eine große Deutschlandkarte zum Herausnehmen und einen Aufkleber.
Das Buch enthält eine Menge von Fakten, nicht alle davon sind aus seriösen Quellen übernommen oder genügend überprüft wurden. Dazu kommt, dass Ulfkotte leider kein allzu guter Autor ist und „Vorsicht Bürgerkrieg!“ keinen roten Faden hat. Ulfkotte kommt von Hölzchen aufs Stöckchen, wiederholt sich; bezieht sich auf Dinge, die erst später erklärt werden und so weiter. Seine Wortwahl ist leider manchmal unnötigerweise derbe, so zum Beispiel, wenn er von „Multi-Kulti-Primaten“ spricht; dass er einen Mörder auch mit derben Worten einen Mörder nennt, mag man populistisch nennen oder auch einfach ehrlich. Sein Stil ist aber grundsätzlich einfach zu lesen, aber ein besseres Lektorat hätte dem Buch gut getan. Wenn man sieht, wie aktuell manche Beiträge sind, gewinnt man den Eindruck, das Buch wurde nach Beendigung möglichst schnell auf den Markt gebracht, auf Kosten der Qualität.
Aber das Thema ist wichtig und es ist gut, dass ein mutiger Mensch es anspricht. Ulfkotte kennt sich in den Themen Sicherheit und politischer Islam aus; außerdem hat er sehr gute Kontakte zu Sicherheitskräften. Das Buch schürt die Wut im Leser, aber das kann man dem Autor nicht vorwerfen, denn er ist ja nicht schuld an den Geschehnissen, sondern schreibt nur über sie.
Natürlich wird es Kritiker geben, die dem Autoren Ausländer- oder zumindest Islam-Feindlichkeit vorwerfen oder Law und Order-Mentalität. Aber dem ist nicht so. Ulfkotte ist gläubiger Christ, aber das merkt man selten, so zum Beispiel, wenn er den Verlust von christlich-abendländischen Werten beklagt. Einen christlichen Eiferer kann man ihn sicherlich nicht nennen. Manchmal merkt man ihm auch den Konservativen an, wenn er bemerkt, dass die Linken „Freilauf“ haben und man nur die Rechten verfolgt, in der Praxis sieht das ja oft anders aus. Law und Order-Wahn kann man den Autor auch nicht vorwerfen, im Gegenteil, er beklagt den Abbau von Bürgerrechten. Zum Vorwurf Ausländerfeindlichkeit bleibt zu bemerken, dass Ulfkotte sich klar von Neo-Nazis abgrenzt und vehement Anti-Semitismus angreift; er zeigt auch auf, dass aus falschen Gründen heutzutage von vielen Linken, die ironischerweise seine Kritiker sind, bei Anti-Semitismus von Islamisten gerne weggeschaut wird.
In „Vorsicht Bürgerkrieg!“ wird ausführlich beschrieben, in welchen Gebieten Unruhen erwartet werden und wie sich der Staat darauf vorbereitet. Abseits von dem, was in der Presse zu lesen ist, wird derzeit insgeheim doch der Einsatz der Bundeswehr in deutschen Städten vorbereitet, auch sind Internierungslager kein gedankliches Tabu.
Das Buch enthält eine Menge von Fakten, die man in den normalen System-Medien nicht zu lesen bekommt und den meisten Lesern unbekannt sein dürften. So zum Beispiel, dass gerade der Vertrag von Lissabon in Europa die Todesstrafe durch die Hintertür einführt oder dass zwar Rückreiseprämien für Einwanderer existieren, aber auch heute noch eine große Anzahl von neuen Einwanderern – und zwar keine Akademiker - angeworben werden.
Das Buch enthält 850 Quellenangaben; darunter viele Internetlinks, diese finden sich auch alle auf einer eigens für das Buch eingerichteten Homepage. Zum Abschluss gibt Ulfkotte mehrere Tipps, darunter zum Beispiel den Wegzug aus gefährdeten Gebieten. Andere Tipps sind stellenweise etwas naiv, andere etwas leichtfertig. Naiv, wenn man gefährliche Ecken in der Stadt mit dem Aufkleber markieren soll; leichtfertig, wenn einfach die Bildung von Bürgerwehren gefordert wird, ohne auf die Schwierigkeiten solcher Gruppen einzugehen.
Wer den Mut hat, sich abseits von politischen Lagerdenken mit einem heiklen Thema auseinander zu setzen, sollte die eher mittelmäßige Schreibe von Ulfkotte übersehen und „Vorsicht Bürgerkrieg!“ lesen. Auch wenn man nicht allen Quellen vertrauen kann und nicht immer mit dem Autor konform gehen mag, so ist das Buch eines der wichtigsten politischen Bücher des Jahres. Der politische Rahmen des Buches sind Rechtsstaat, Demokratie, Menschenrechte und der Kampf gegen politischen wie religiösen Extremismus.