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Wer hätte nicht gerne den teuren Rembrandt an der Wand hängen oder würde gerne einen Picasso sein Eigen nennen? So ist es kein Wunder, dass Kunstdiebe immer wieder versuchen, viele der wertvollsten Gemälde abzustauben und zu Geld zu machen. In dem Kartenspiel „Kunststück“ schlüpft man in die Rolle eines Diebes und versucht, die beliebtesten Kunstwerke zu ergattern und möglichst viel Geld mit ihnen zu machen.
Jeder der ein bis fünf Spieler hat ein eigenes Versteck, in das er bis zu drei Gemälde legen kann. Zusätzlich gibt es weitere Verstecke, die neutral sind und von jedem genutzt werden können. Es gibt zwei Nachziehstapel mit Aufträgen und Gemälden, man kann bis zu drei Karten auf der Hand haben. Bis zu fünf Aufträge werden offen ausgelegt, Gemälde lagern in den Verstecken. In jeder Runde zieht man eine Karte nach. Auf einer Gemäldekarten sieht man immer ein Bild, das einem Museum und einer Kunstepoche zugeordnet ist. Selbige findet man auch auf den Auftragskarten: Will man zum Beispiel den Auftrag „Impressionismus“ erfüllen, kann man ausschließlich Karten dafür nutzen, die Bilder dieser Epoche zeigen. Der Verkaufswert der Gemälde liegt zwischen eins und sechs Punkten. Man muss mindestens sieben Punkte erreichen, um einen Auftrag erfüllen zu können, die Mitspieler haben jedoch die Gelegenheit, diesen Wert mit ihren Handkarten oder Gemälden aus ihren eigenen Verstecken zu überbieten. Hier funktioniert das Spiel also ähnlich wie eine Auktion. Der Spieler, der den höchsten Verkaufswert bieten kann, erfüllt den Auftrag und bekommt die Karten. Sie haben einen Gemäldewert, der am Ende des Spiels des Sieger bestimmt.
"Kunststück“ ist ein Kartenspiel, bei dem es vor allem auf taktische Überlegungen ankommt. Man kann nur maximal drei Karten auf der Hand halten und somit nur sehr wenig vor seinen Mitspielern verbergen. Die Karten, die man ablegt, gilt es so geschickt in den Verstecken unterzubringen, dass sie nach Möglichkeit für einen selbst gut zu erreichen sind, für den Gegner aber nicht. Dazu kommt natürlich eine gute Portion Glück, da man nie weiß, welche Karten man nachzieht.
Der Wert eines Gemäldes richtet sich danach, wie gut es sich verkaufen lässt. Ein guter Verkaufswert bedeutet einen geringen Gemäldewert und umgekehrt. Man muss auf mindestens sieben Punkte für den Verkauf kommen, um einen Auftrag zu erfüllen, das kann man natürlich besonders leicht mit hohen Verkaufswerten erreichen. Diese Gemälde sind aber in der Endwertung nicht viel Wert. Man versucht also eher viele Karten zu sammeln, die niedrige Verkaufswerte haben, was aber schwieriger ist. Dazu sollte man ein wenig taktisches Geschick mitbringen, um einschätzen zu können, welche Karten man wo unterbringen sollte, um sie bei Gelegenheit möglichst gut zu erreichen.
Sonderfunktionen wie das Auslösen einer Razzia, bei der die Karten aus einem Versteck komplett neu auf dem Spielfeld verteilt werden, kommen erst bei einer größeren Anzahl von Spielern häufiger zum Einsatz, nämlich dann, wenn man schnell an bestimmte Karten kommen muss. Bei zwei Spielern sortiert man die Gemälde eher im Vorhinein so, wie man sie liegen haben möchte. Umso mehr Spieler sich um die „Kunststücke“ reißen, desto weniger kann man seinen eigenen Zug vorausplanen.
Die Anleitung ist leicht verständlich und erklärt das Spielprinzip gut, allerdings fehlt eine kurze Zusammenfassung der einzelnen Spielschritte. Trotzdem kann man sofort in das Spiel einsteigen und hat keine Probleme, den Mechanismus schnell zu verinnerlichen.
Optisch ist das Spiel leider nicht besonders gut gelungen. Die Auftragskarten zeigen allesamt das gleiche Motiv, was wenig abwechslungsreich ist. Zudem hätten es unterschiedliche Motive leichter gemacht, die Karten im Spiel zuzuordnen. Die Gemäldekarten haben einen langweiligen und nichtssagend grauen Hintergrund, die Rückseiten der Karten zeigen lediglich das Verlagslogo. Hier hätte man deutlich ansprechendere Gestaltungsmöglichkeiten einsetzen können.
Insgesamt ist „Kunststück“ zwar ein nettes Kartenspiel für Zwischendurch, wirklich überzeugen kann es jedoch nicht. Der Spielablauf ist dafür zu einfach und bietet nicht genug Variationen, um auf Dauer spannend zu bleiben. Zusätzlich wäre eine ansprechendere Gestaltung wünschenswert gewesen.