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Wer kennt nicht das Problem: Allein auf einer Veranstaltung, man kennt keinen, was macht man nun? Entweder sich auf das Buffet stürzen und hoffen, dass einen bloß niemand anspricht, oder aber die Initiative ergreifen nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“. Aber nicht jedem liegt die stilvolle Kommunikation im Blut, oft verfällt man in Plattitüden, das Gespräch ist nach wenigen Sätzen bereits erschöpft.
Damit das eben nicht passiert, hat Tilman Spengler sich der Aufgabe gestellt, zu ergründen, was man unter einem guten Gespräch gemeinhin versteht.
In den ersten Kapiteln wird zunächst gezeigt, wie viele Konversationen verlaufen, inklusive furchtbarer Formulierungen, unbeholfener Fragen und platten Sprüchen. Danach folgen viele Beispiele, wie man es denn besser machen könnte.
Ein Register auf den letzten Seiten des Buches bietet eine Übersicht über die vielen Anekdoten, die im Buch erzählt werden.
Wer eine Anleitung sucht, wie man sich richtig mit Unbekannten unterhält, am Besten in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wird enttäuscht sein, das findet man nämlich nicht. Was man bekommt, sind viele Anekdoten, die man bei passender Gelegenheit in die Unterhaltungen einfließen lassen kann, seien es Reisegeschichten oder unbekannte Details über Personen der Zeitgeschichte. Anhand der geschilderten Konversationen kann sich der Leser schon ableiten, was eine gute Unterhaltung ist und was eine schlechte, allerdings hilft das nicht wirklich weiter, wenn man es beim Zusehen erkennt. Man muss es für sich selbst erproben, und dazu bietet dieses Buch leider keine Anleitung.
Die Bewertung ist schwierig: Einerseits ist es wirklich ein kurzweiliges Vergnügen, die verschiedenen Anekdoten des Autors zu lesen, andererseits ist es etwas anderes, als der Leser von der ersten Beschreibung her erwarten würde. Als Anekdotensammlung ist das Buch gut geeignet, man findet so mehr Geschichten und interessante Einzelheiten, die man gut in Unterhaltungen einfließen lassen kann und mit denen man bestimmt die Überraschung auf seiner Seite hat – wenn auch zu einem stattlichen Preis. Als Ratgeber zu mehr Sicherheit in Dialogen sollte man dieses Buch aber nicht auffassen.
Spengler schreibt abwechslungsreich, unterhaltsam, pointenreich und witzig, allerdings ist dies eher eine Anekdotensammlung aus dem bewegten gesellschaftlichen Leben des Autors als eine wirklich sinnvolle Hilfe für Leute, die Anleitungen auf dem glatten Parkett gesellschaftlicher Begegnungen brauchen.