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 Hetzjagd am grünen See

Autoren: Elke Schwab
Verlag: Conte Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Kommissare sind auch nur Menschen mit Fehlern und Schwächen und so ist es gar nicht so selten, dass diese mit ihrem beruflichen Leben nicht mehr zurechtkommen und ihren Dienst beenden oder in andere Arbeitsgebiete flüchten. Die Ursachen sind meist in Fehlschlägen zu finden, zum Beispiel wenn die Ermittlung in einem Fall, der ihre ganze Aufmerksamkeit fordert und dessen Lösung unmittelbar bevorsteht, am Ende den Bach runtergeht und der Verlust unschuldiger Menschenleben zu beklagen ist.

Harald Steiner, ehemaliger SEK-Leiter des Saarlandes, hat mit seinem aktiven Polizeidienst bereits vor fünfzehn Jahren abgeschlossen, als ein Fall eskaliert ist und unschuldige Menschen das Leben gekostet hat. Seitdem arbeitet er als Revierjäger für das Forstunternehmen des Monsieur Villeroy und versucht, die albtraumhaften Erinnerungen allmählich zu vergessen. Doch die Zeit, in der er gemeinsam mit seinem Hund Moritz zufrieden durch die Wälder von Limberg streift, ist vorbei. Wilderer machen seit einiger Zeit sein Revier unsicher und töten das eine oder andere Stück Wild auf recht grausame Weise. Als Harald Steiner eines Nachts einen Schuss im Wald hört, ist er sofort mit seinem Hund zugange, um den Schützen zu stellen. Doch anstelle des Wilderers findet er an der Holzspaltmaschine eine Leiche ohne Kopf, und bevor er seine ehemaligen Kollegen von dem grausigen Fund unterrichten kann, stehen diese plötzlich vor ihm und sind nicht überzeugt davon, dass Steiner völlig unschuldig ist. Damit nicht genug, liegt bald die nächste Ricke mit gebrochenem Genick im Wald und sein Hund Moritz, schwer verletzt, in der Tierklinik. Als Steiner kurz darauf den Kadaver des verendeten Tieres entfernen will, ist dieser auf wundersame Weise verschwunden und in ihm wächst immer mehr der Verdacht, dass es jemand auf ihn abgesehen hat und ein perfides Spiel mit ihm treibt.

Elke Schwabs Krimi „Hetzjagd am grünen See“ ist der siebente Kriminalroman der Autorin, die allesamt im Saarland und Umgebung spielen. Kein Wunder, denn die Autorin selbst ist gebürtige Saarbrückerin und im Saarland aufgewachsen. Und was liegt da näher, als die Handlungen dort anzusiedeln, wo man sich auskennt und zu Hause ist. Ideen für Krimis hat sie scheinbar genug und so spielt ihr neuestes Werk auf dem Limberg in einer wunderschönen bergigen, aber auch sehr geheimnisvollen Umgebung mitten im Wald. Harald Steiner, ein ehemaliger Polizist, der nie wieder etwas mit Morden zu tun haben wollte, wird genau mit einem solchen konfrontiert und, ob er will oder nicht, dazu gezwungen, zu seiner Aufklärung beizutragen. Denn schließlich ist er verdächtig, diesen begangen zu haben. Ein spannender Plot, der von der Autorin gekonnt mit passenden Charakteren ausgestattet wurde, von denen der Protagonist Harald Steiner der interessanteste ist. Von der ersten Seite des Buches an begleitet der Leser den Revierförster, der, ausgestattet mit jeder Menge Selbstzweifel, die Flucht aus seinem ehemaligen Leben angetreten hat. Doch diese holt ihn nach fünfzehn Jahren mit voller Wucht wieder ein und zwingt ihn, sich seiner Vergangenheit erneut zu stellen. Überraschend eingebaute Wendungen schaffen es, den Leser dicht am Geschehen zu halten und kaschieren wunderbar die manchmal etwas holprig anmutende Schreibweise, die sich oftmals nur auf das Wesentliche konzentriert.

Insgesamt also ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit, einer dichten Atmosphäre und verschiedenartigen, interessanten Figuren, der den Leser von Beginn an fesselt und ein Ende verspricht, das so nicht vorherzusehen war.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 25. September 2009 | ISBN: 9783936950953 | Originaltitel: Hetzjagd am grünen See | Preis: 12,90 Euro | 302 Seiten | Sprache: Deutsch

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