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Nach einer Ausgabe über
Flying Förtress und einer über
Dave the Chimp widmet sich Teil drei der Serie “Part of Rebellion” dem Künstler Erosie.
Ein Vorwort der Direktorin der MU Eindhoven eröffnet das Buch, dann finden sich, in Kapitel geordnet, viele Werke von Erosie. Das erste, „Both Worlds“ widmet sich dem Gegensatz zwischen illegal gesprayten Graffitis und der illustrativen Arbeit tagsüber, beides durch viele Fotografien gleichermaßen dargestellt. Das zweite, „Logo or no Logo“, zeigt viele Werke, die anstatt Tags von einem Logo geziert sind; viele dieser Bilder sind in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstanden. Kapitel drei zeigt unter dem Titel „Eroded City Cycles“ die Fahrräder, die Erosie quasi über Nacht bekannt gemacht haben.
Aufkleber für Fahrräder tragen dieses Logo, an vielen Wänden und Garagentoren „stehen“ Fahrräder. Das nächste Kapitel „The thin Line“ zeigt wieder ganz andere Bilder: Vor allem Zeichnungen, seien es Aufkleber auf Wänden, am PC entstandene Illustrationen, Magazinveröffentlichungen oder Ausschnitte aus einem Sketchbook. Im nächsten Kapitel „The S-Word“ wird gezeigt, welche Auswirkungen es hatte, dass auf einmal mit dem Begriff „Streetart“ ein Genre katalogisiert wurde, das bisher außerhalb jeder Zuordnung existierte. Auf einmal wurden die Straßen radikaler gesäubert als vorher, während immer mehr Künstler Streetart machen wollten, um sich einen Namen zu machen. Das folgende Kapitel zeigt, passend zum Titel „Words“, einen sehr guten und spielerischen Umgang mit Typografie, sogar so spielerisch, dass eines der Bilder ganz ohne Worte auskommt, obwohl jeder, der schon einmal eine Schriftart auf dem PC installiert hat, es verstehen wird. Das letzte Kapitel schließt das Buch mit „Present, Future“ ab. Hier werden vor allem großformatige Bilder gezeigt.
Jedem Kapitel ist ein kurzer Einleitungstext vorangestellt, der im Groben schildert, worum es in den folgenden Bildern geht. Dann folgen die Bilder, stets mit Name beziehungsweise Ort und Jahreszahl, wenn vorhanden auch mit anderen beteiligten Künstlern.
Dieses Buch zeigt Erosie von allen Seiten und gibt viel Raum, um die Vielfalt der in den letzten Jahren entstandenen Werke zu würdigen. Wenn man so viele auf einem Ort versammelt sieht, fällt vor allem die Ironie auf, mit der der Künstler immer wieder spielt. Sehr deutlich sieht man dies im Kapitel über Streetart, wenn Aufkleber mit Texten wie „I went to artschool and all I do now is this lousy sticker“ an Wänden kleben.
Fans von Erosie kommen um diesen Band sowieso nicht herum, für andere Fans von Streetart ist er ebenfalls sehr zu empfehlen, da er sich nicht nur mit Streetart befasst, sondern viel weiter geht: Graffiti aus den Zeiten, als es den Begriff für dieses Genre noch gar nicht gab, Magazinillustrationen, T-Shirt-Drucke, innovativ gesetzte Texte, Zeichnungen – per Hand und am PC -, ganze Wände mit Bildern und Mustern … man wird nicht müde dabei, diese Bilder zu betrachten und immer wieder Neues in ihnen zu entdecken oder sich von neuem am Wort- und Bildwitz zu freuen, der hier präsentiert wird.