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Die 14-jährige Joleen und ihr Vater Charlie Cox reisen durch die Wüste Nevadas, als ihnen das Benzin ausgeht und sie in einer Kleinstadt in einem Trailerpark Zuflucht finden. Bereits kurz nach ihrer Ankunft macht Joleen die Bekanntschaft des geheimnisvollen und verwegenen Jimmys, der den Reizen der jungen Frau schnell erliegt. Auch Joleen findet Gefallen an dem Draufgänger, der mit seiner herrischen Mutter und seiner kleinen Schwester ebenfalls im Trailerpark wohnt. Am nächsten Tag machen die beiden einen Ausflug, bei dem Jimmy versucht, Joleen zu vergewaltigen. Der Nachbarsjunge Pinky eilt dem Mädchen zu Hilfe. Dann wird die Leiche von Jimmys Mutter gefunden und plötzlich steht der Junge unter Mordverdacht. Auch nachdem Jimmy verhaftet wurde, geht das Morden weiter und plötzlich schwebt auch Joleen in Lebensgefahr …
"Lolita Kill" stammt aus dem Jahr 1989 und ist das Regiedebüt von Meiert Avis, der sich vor allem als Videoclip-Regisseur für U2, Bruce Springsteen oder Jennifer Lopez einen Namen gemacht hat. Unglücklich gewählt wurde der deutsche Titel, der nicht nur eine falsche Fährte bezüglich des Täters legt, sondern auch eine erotische Komponente verspricht, die im Film nicht vorkommt. Zwar gibt es ein wenig nackte Haut zu sehen, doch das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt auf den skurrilen Charakteren und der Thrillerhandlung.
Für das Drehbuch zeichnet Tommy Lee Wallace verantwortlich, der einen unterhaltsamen, geradlinigen Thriller schrieb, der zwar einige Überraschungen in petto hat, nichtsdestotrotz aber schnell vorhersehbar wird. Die Darsteller machen ihre Arbeit sehr gut, allen voran Drew Barrymore, die vor allem durch ihr laszives Spiel die Blicke auf sich zieht. In weiteren Rollen sind Horrorfilmstars wie Matt Frewer („Dawn of the Dead“) und Jennifer Tilly („Chuckys Braut“) zu sehen.
Weniger gelungen ist die deutsche Synchronisation, die bisweilen sehr unbeholfen klingt, ebenso wie die Dialoge, die insbesondere in dramatischen Szenen sehr platt klingen. Die Morde wurden einfach, aber wirkungsvoll und perfide in Szene gesetzt, obwohl die Freigabe ab 18 Jahren nicht unbedingt nachvollziehbar ist.
Trotz seines düsteren Plots beinhaltet die Geschichte viele schwarzhumorige Elemente, die den Film gekonnt auflockern und für Kurzweil sorgen.
Die Kameraführung ist einfach und sauber, der Soundtrack ist zurückhaltend und wenig einprägsam, unterstützt die Spannungsmomente allerdings mit düsteren Klängen, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Alles in allem bietet „Lolita Kill“ grundsolide Thrillerunterhaltung. Dank der Laufzeit von knapp 86 Minuten wirkt der Film sehr minimalistisch und kommt zügig zum Punkt. Gespart wurde leider bei den Extras, denn außer einer Trailershow hat die DVD nichts zu bieten. Darüber hinaus kann der Zuschauer nur zwischen Deutsch und Englisch wählen, auf Untertitel muss er sogar komplett verzichten. Die Aufmachung hingegen weckt gekonnt das Interesse an dem Film, den sich kein Fan von Drew Barrymore entgehen lassen sollte.
Fazit:
Solider Thriller mit einfach gestrickter Handlung und guten Darstellern. Die Ausstattung der DVD hingegen ist miserabel. Fans von Drew Barrymore können jedoch bedenkenlos zugreifen.