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Donald Duck ist die berühmteste und zugleich menschlichste Ente der Welt. Der Tollpatsch und Pechvogel im Matrosenanzug, Wichtigtuer, gelegentliche Feigling und Choleriker, der dann aber auch wieder loyal und aufopfernd fast bis zur Selbstaufgabe sein kann und ein echtes unerschrockenes Stehaufmännchen ist, spiegelt das ganze Spektrum von für die menschliche Natur typischen zwiespältigen Eigenschaften wider. Unnachahmlich ist auch seine Mischung aus Erfindungsgabe, Flexibilität und partieller Dummheit.
Im "Big Black Books"-Album Nr. 1 findet Donalds Fan-Gemeinde im Anschluss an ein Vorwort von David Gerstein, das Donald liebevoll charakterisiert und seine Geschichte von 1934 bis heute nacherzählt, zwölf Geschichten mit dem gefiederten Protagonisten, die von den berühmten Zeichnern wie Vicar, Carl Barks und Giorgio Cavazzano und aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen. Teils werden sie von erläuternden Texten von David Gerstein eingeführt.
Unter ihnen sind "Schlafes Meister", "Die verlorene Welt", "Eine Seele von Auto" und "In den Fängen der Mumie". Allesamt werden sie in einem großformatigen Album mit Hardcover präsentiert.
Schon das Vorwort ist lesenswert, macht es dem Fan der Ente doch bewusst, warum diesem eigentlich meist einigermaßen unerträglichen Kerl die Herzen so sehr entgegenschlagen, warum Donald süchtig macht und den Leser dazu bringt, über ihn zu lachen, ihn zu bemitleiden und ihn ein bisschen für seine Hartnäckigkeit zu bewundern, und das in sich geradezu überschlagender Folge. Und auch der geschichtliche Abriss zur allzu menschlichen Ente hat viel Informatives zu bieten.
Die für den Band ausgewählten Comics bieten erwartungsgemäß beste Unterhaltung. Es handelt sich um spritzige Abenteuer, sozusagen querbeet aufgelesen, die alle Facetten der Ente zum Schillern bringen. Natürlich mischen auch die allseits bekannten anderen Charaktere fleißig mit, seien es nun Onkel Dagobert, der Donald doch glatt einmal einen Vorschuss auf seinen Lohn gibt und dann natürlich unerträgliche Gegenforderungen stellt, die ziemlich zickige Daisy, deren Eifersucht auf eine Mumie Donald, Dagobert und sie selbst in Lebensgefahr bringt, die drei cleveren Neffen, die Donald entweder bis zu einem seiner typischen Wutanfälle nerven oder ihn voller Engagement unterstützen, oder diverse andere Entenhausener wie Gustav Gans und Daniel Düsentrieb.
Und da mal der eine, mal der andere Zeichner zum Zuge kommt, kann man deren individuelle "Handschrift" beobachten und fragt sich zugleich, wie Donald, den diversen Künstlern und Textern zum Trotz, immer er selbst geblieben ist.
Die Aufmachung des Albums als schickes, robustes Hardcover, deutlich größer als DIN A4, überzeugt ebenso wie das Innenleben auf hochwertigem Papier und mit brillanten Farben. Der Preis von knapp dreißig Euro wirkt angesichts der Ausstattung und des Gehaltes völlig gerechtfertigt.
Eine elegante, sehr attraktiv gestaltete Edition mit tollen Donald-Duck-Abenteuern, die man gern als Ausgangspunkt einer Sammlung sieht!