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Sie sind ein erfahrener Ermittler - ein Profi! Doch nun stehen Sie vor ihrer härtesten Aufgabe. Ein festgenommener Straftäter weiß von einem groß angelegten Verbrechen, das bald stattfinden wird. Nun liegt es an Ihnen, ihn zum Reden zu bringen. Doch die Uhr tickt! Wird es Ihnen gelingen, dem Gefangenen rechtzeitig die notwendigen Informationen zu entlocken?
Der Gmeiner Verlag hat sich bislang hauptsächlich auf dem Gebiet der Regional-Krimis einen Namen gemacht. Mit dem Kartenspiel "Kreuzverhör" schlägt er nun neue Wege ein. Zwei Spieler können selbst in die Rolle des Ermittlers schlüpfen, um mittels Verhör ein geplantes Verbrechen zu vereiteln.
Das Spiel enthält neben einem dünnen Regelheft einen Block mit den auszufüllenden Ermittlungsakten sowie insgesamt 90 Spielkarten, welche sich in 60 Fallkarten (je 30 rote und 30 grüne) und 30 Aktionskarten aufteilen. Die 60 Fallkarten bestehen aus je 30 roten und 30 grünen Fallkarten, sodass für jeden Spieler dieselbe Karte in seiner Farbe vorhanden ist. Die 30 blauen Aktionskarten lassen sich in Ermittlungs- und Verteidigungskarten unterteilen, die für die Verhörsituation relevant sind.
Jeder der beiden Spieler erhält zu Spielbeginn einen Stapel mit 30 gleichfarbigen Fallkarten, aus denen für den jeweiligen Gegenspieler ein Fall mit Verbrechen, Tatort, Tatverdächtigem und Tatwerkzeug zusammengestellt wird. Diese Kombination aus vier Faktoren gilt es nun für den Gegenspieler herauszufinden. Anschließend wird der Stapel der Aktionskarten gemischt und jeder Spieler darf drei Karten davon ziehen.
Im ersten Zug wählt der aktive Spieler aus seinen eigenen Fallkarten ein Verbrechen, einen Tatort, einen Verdächtigen und ein Tatwerkzeug aus und legt diese vier Karten offen auf den Tisch. Der Gegenspieler muss nun angeben, wie viele Einzelheiten des Verbrechens zutreffen. Der Ermittlungsfortschritt wird vom aktiven Spieler auf seinem Bogen der Ermittlungsakten dokumentiert. Anschließend darf der aktive Spieler eine seiner Ermittlungskarten ausspielen, mit denen weitere Möglichkeiten ausgeschlossen werden können. Hier hat der Gegenspieler die Möglichkeit, durch entsprechende Verteidigungskarten den Fortschritt des aktiven Spielers zu stören. Die ausgelegten Fallkarten wandern in den Stapel des aktiven Spielers zurück, ausgespielte Aktionskarten kommen auf den Ablagestapel. Nachdem beide Spieler ihre Handkarten wieder aufgefüllt haben, ist der andere Spieler an der Reihe.
Jeder Spieler hat nun zwölf Befragungsdurchläufe Zeit, um aus seinem Gegenüber die korrekte Kombination aus Verbrechen, Tatort, Tatverdächtigem und Tatwerkzeug herauszubekommen. Derjenige, dem dies zuerst gelingt, ist der Sieger des Spiels. Löst keiner der beiden Spieler seinen Fall, wandern diese ungelöst zu den Akten und derjenige Spieler mit den meisten korrekten Einzelheiten gewinnt.
Das Grundprinzip von „Kreuzverhör“ entspricht ziemlich genau dem des Brettspielklassikers "Cluedo“, nur dass es sich hier um vier zu erratende Details handelt, während es bei „Cluedo“ nur um das Herausfinden von Täter, Tatort und Tatwerkzeug geht.
Das Besondere an „Kreuzverhör“ ist die Einführung der Aktionskarten, die einerseits dem Ermittler die Möglichkeit geben, in einer Runde mehrere Faktoren auszuschließen, aber seine Nachforschungen andererseits auch blockieren können, indem der Gegenspieler die passende Verteidigungskarte spielt. Das Spiel wird durch diesen „Glücksfaktor“ wesentlich interessanter und gibt auch dem eher passiven Gegenspieler Möglichkeiten in die Hand, die Ermittlungen seines Gegenübers zu stören. Die geringe Komplexität und die kurze Spielzeit machen „Kreuzverhör“ außerdem zu einem idealen Spiel für zwischendurch.
Auch wenn „Kreuzverhör“ wohl hauptsächlich mit dem Hintergedanken produziert wurde, die eigenen Regionalkrimis zu bewerben, ist dem Gmeiner Verlag hier ein kleines Schmankerl gelungen. Aufbauend auf dem Prinzip des Detektiv-Klassikers „Cluedo“, aber durch einen simplen Trick elegant modifiziert, bekommt der Interessent ein kurzweiliges Ratespiel mit Glücks- und Strategiefaktor für zwei Personen geboten. Die Verbindung zu den im eigenen Haus veröffentlichten Regionalkrimis ist übrigens nur marginal, sodass auch Leser außerhalb von Bamberg, Zwickau oder Ulm Freude an diesem Spiel haben werden.