Lilli ist ein ganz normales kleines Mädchen – bis ein kleiner, grüner, etwas dicklich wirkender Drache in ihr Spielzeug kracht. Er hat ein mächtiges Hexenbuch bei sich, das eine Nachfolgerin für die alt gewordene Hexe Surulunda sucht. Und obwohl sich der Drache sicher ist, im falschen Zimmer, zur falschen Zeit und vor allem bei der falschen Person gelandet zu sein, bleibt das Buch bei Lilli. Zeit aber, eine richtige Hexe zu werden, hat sie nicht, denn der böse Zauberer Hieronymus bekommt Wind von der Wahl des Buches und sieht sich endlich am Ziel. Seit Jahrhunderten will er eine Weltbeherrschungsmachine bauen, braucht dafür aber das magische Hexenbuch. Jetzt wird es ein Leichtes sein, es der unerfahrenen kleinen Nachfolgerin von Surulunda abzunehmen.
Hieronymus' Plan erweist sich als perfekt und schon bald kann er mit dem Bau der Maschine beginnen. Doch er hat nicht mit Lilli gerechnet. Die ist nämlich nicht bereit, ihr Hexendasein mit einer furchtbaren und vermutlich endgültigen Niederlage zu beginnen. Gemeinsam mit dem Drachen Hektor und einigen Schulfreunden macht sie sich daran, das Buch wieder aus den Fängen von Hieronymus zu reißen.

"Hexe Lilli - Der Drache und das magische Buch" ist ein echter Familienfilm. Klein wie Groß fühlt sich bestens unterhalten von der Mischung aus Märchen, Fantasyfilm und Animationsfilm. Dabei hat vor allem der Drache Hektor, respektive seine Synchronstimme, großen Anteil an dieser Wirkung. Denn Hektor wird von Michael Mittermeier gesprochen und der glänzt als perfekter Drache. Der immer etwas beleidigte, sehr mutige und doch immer wieder Chaos und Katastrophen auslösende Drache wird durch die Performance Mittermeiers regelrecht lebendig. Und auch wenn die Animation den Gummidino kaum gelungen hinkriegt, ist es doch eine der tragenden Rollen des Films. Daneben glänzt nur noch die kleine Hauptdarstellerin der Hexe Lilli.

Alle anderen Schauspieler, allen voran Ingo Naujoks als völlig überdreht agierender Zauberer Hieronymus, liegen allenfalls im Mittelfeld ihrer Möglichkeiten. Ob Anja Kling oder Yvonne Catterfield, niemand kann Mittermeier in seiner Gummi-Rolle und der kleinen Lilli-Darstellerin Alina Freund das Wasser reichen. Sie machen, gemeinsam mit der relativ sinnfreien, aber sehr lustigen Geschichte, aus diesem Film eine nette Unterhaltung, die vor allen bei kleineren Kindern wahre Begeisterungsstürme entfachen kann.

Wer nach dem Filmgenuss noch nicht genug von Hektor und seinen Kapriolen hat, wird in den Extras fündig. "Tierische Dreharbeiten" vermittelt ein Bild davon, wie schwierig Tierdressuren sind und was dabei danebengehen kann. "Gags und Pannen" zeigt diverse Filmszenen, die nicht geklappt haben und fast noch witziger anzusehen sind als die Originalszenen. Ein "Making Of", ein Bericht von Alina Freund über die Dreharbeiten und das spannende Feature, wie der Drache in den Film hinein kopiert wurde, runden den Film vor allem für kleinere Zuschauer ab.