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Gesund zu leben gilt als hip und wird reichlich thematisiert. Das ist zu begrüßen. Viele Erwachsene und Jugendliche interessieren sich gleichermaßen für das, was man heute auch gerne als 'Wellness' bezeichnet. Der Contmedia Verlag liefert mit diesem Band aus der Reihe "International Knowledge" seinen Beitrag zur Aufklärung und Bildung.
Natürlich sind die Aspekte im Groben bekannt: dass die mentale Einstellung die Quelle der Gesundheit ist, dass man Gifte vermeiden soll, Vorsorge wichtig ist, Krankheiten richtig und fachärztlich behandelt werden müssen. Diese Themen werden in den ersten drei Kapiteln behandelt. Drei weitere Kapitel führen in die richtige Ernährung, den Nutzen von Bewegung und das gesunde soziale Leben ein. Jedes Kapitel wird weiter untergliedert. Die Leser finden Unterkapitel zur richtigen Selbsteinschätzung, zu Drogen im Allgemeinen und Besonderen, zu Krebs und Bluthochdruck, zu Wasser als wesentlichem Getränk oder auch zu Depressionen.
Thematisch muss man wenig über das Buch sagen. Was an gesundheitlichen Gebieten gängig und für den Leser wichtig zu wissen ist, wird im Prinzip, soweit dies auf sechsundneunzig Seiten möglich ist, gesagt. Die einzelnen Aspekte, wie Essstörungen, Wohngifte oder die Bedeutung der Partnerschaft, werden zwar reduziert, aber sachlich richtig dargestellt. Und insofern wäre dieses Buch gut zur Einführung geeignet.
Problematisch an diesem Buch ist allerdings die Verbindung der medialen Formen. Mediale Formen wie Bild und Text können ja grundsätzlich vielfältig genutzt werden. Bei Texten findet man zahlreiche Übergänge zu Bildern, zum Beispiel Tabellen und Zeitstrahl, Grafiken und Schaubilder.
Diese erleichtern das Lesen und verdeutlichen das Thema in seinen lebenspraktischen Bezügen. Genau diese Vielfalt aber fehlt in dem Buch weitestgehend. Sogar im Text werden die Möglichkeiten der Darstellung, zum Beispiel schriftliche Bilder, Erzählungen und Anekdoten, Vergleiche, wenig genutzt. Außerdem hätten einige Links ins Internet, zum Beispiel auf die entsprechenden Seiten des Bundesgesundheitsministeriums, die Qualität des Buches deutlich gehoben.
Man hat es thematisch zwar mit einem umfassenden Buch zu tun, das aber in der Darstellung Monokultur betreibt.
Man kann dem Buch also nicht vorwerfen, dass es sachlich falsch ist oder relevante Themen außer Acht lässt. Aber man hätte sich doch ein leserfreundlicheres Konzept gewünscht. Für Erwachsene mag das egal sein. Das Buch wird vom Verlag allerdings ab dem Alter von vierzehn empfohlen und hier kann die inhaltliche Präsentation auf wenig Begeisterung stoßen. Jugendliche müssen schon leseversessen sein, um sich durch die vielen trockenen Informationen zu wühlen.
Die handwerkliche Verarbeitung des Buches dagegen ist hervorragend. Es ist äußerst stabil und mit einer haltbaren, hochwertigen Fadenheftung versehen.
So ist dieser Band zwar nicht schlecht, aber die moderne Konzeption fehlt eindeutig. Zwischen einem guten Inhalt und einer guten Verarbeitung fällt der didaktische Anspruch allzu mager aus, um es wirklich empfehlen zu können.