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Der psychisch angeknackste Kriminalbeamte Stefan Schwarz wird von seiner bisherigen Dienststelle in Köln in die Eifel versetzt, da man davon ausgeht, dass die Idylle und die friedvolle Umgebung einen positiven Einfluss auf sein krankes Seelenleben haben.
Aber das ist nur die Theorie. Während weltweit die Wirtschaftskrise die Leute in Atem hält, verschwindet in dem idyllischen Eifelstädtchen Schleiden der Direktor der Eifel-Bank Brockstedel. Was sich so einfach anhört und sich erfahrungsgemäß nach einigen Tagen durch die freiwillige Rückkehr des Verschwundenen wieder erledigt hat, wird schwieriger als gedacht: Bei der Untersuchung des Fahrzeugs des Verschwundenen fallen Schüsse und in der Bank wird festgestellt, dass der verschwundene Direktor in zweifelhafte Geschäfte verwickelt ist.
Als dann im Wald auch noch die Leiche eines Kindes gefunden wird, ist es mit der stimmungsvollen Idylle in der Eifel schnell vorbei. Die Medien rücken an und verwandeln das Städtchen Schleiden in einen Hexenkessel. Einziger Ruhepunkt für die kranke Seele von Stefan Schwarz ist sein neu gemietetes Zimmer in einem alten Forsthaus bei einer Malerin. Doch genießen kann er diese Ruhe in den ersten Tagen seines Eifellebens nicht. Denn eines ist Stefan Schwarz klar: Wenn es nicht bald gelingt, die beiden Fälle zu klären, wird es noch mehr Tote in Schleiden geben.
Stephan Eveling ist es gelungen, einen Krimi zu schreiben, der kaum spannender sein könnte. Was am Anfang nach etwas Beschäftigungstherapie für den Neuen aus Köln aussieht, entpuppt sich schnell als ein Fall, der es wirklich in sich hat. Denn immer dann, wenn Kinder in einen Krimi verwickelt sind, wird es für alle Beteiligten besonders schwierig. Und so fiebert der Leser spätestens am Ende des ersten Drittels mit den Beteiligten mit.
Mehr als gelungen ist auch die Beschreibung der Eifeler Landschaft sowie der Person des „Eifelers“ mit all seinen Eigenheiten. Diese unterscheiden sich nämlich ganz massiv von denen eines Kölners. Und dass in der Eifel auch manches Mal andere Gesetze gelten, kann man nicht nur am Schluss des Buches erkennen. Immer wieder kann man spüren, dass die Leute sich mit „ihrer“ Eifel identifizieren und wer die Eifel im tatsächlichen Leben kennt, weiß, dass dies wirklich so ist.
Der Autor hat die vielen Fäden, die sich durch das ganze Buch ziehen, am Ende so verknüpft, dass ein wirklich spannender und gleichzeitig auch unterhaltsamer Krimi entstanden ist, den man erst aus der Hand legt, wenn er ausgelesen ist. Und am Ende kommt es natürlich ganz anders, als jeder denkt. Doch dafür spielt die Geschichte eben in der Eifel, die, wie bereits gesagt, zeitweise ihre eigenen Gesetze hat.
Insgesamt ein Krimi auf hohem Niveau, der zu überzeugen weiß und den Leser auch mitreißt. Da bleibt nur zu hoffen, dass Stefan Schwarz bald wieder in Aktion tritt!