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Franka ist auf der Suche nach einem Ventil für ihre Sauerstoffflaschen. Auf der Suche nach einem Geschäft, das Angel- und Taucherbedarf hat, findet sie ein winziges Lädchen, im dem ein alter Mann gerade einer blonden Schönheit ein Tattoo macht. Sie stöbert ein wenig in den nutzlosen Sachen, die sich im hinteren Teil des Geschäftes stapeln, und findet ein Objekt, das ihr gefällt. Als sie den Laden verlässt, beritt eine Chinesin ihn und verlangt von dem Inhaber just den Gegenstand, den Franka gerade erworben hat. Wutentbrannt folgt die Chinesin ihr und schreckt auch vor einem Mordversuch nicht zurück, um Franka das Paket wieder abzunehmen. Doch Franka wehrt sich entschlossen und kann fliehen. Bei einem Professor, der für solche Artefakte eine Koryphäe sein soll, fragt Franka nach, was da in ihre Hände gelangt ist. Der alte Professor entpuppt sich als schicke Blondine und wenig später wissen die beiden Frauen, dass sie ein Skelettteil eines Mixosauriers in Händen halten – und eine C14-Untersuchung belegt ein Alter von nicht mehr als tausend Jahren. Für ein Tier, das seit Jahrmillionen als ausgestorben gilt.
Franka und Professor Adler beginnen mit ihren Nachforschungen bei einer im Jahre 1936 verschollenen Expedition Lord Huntingdons, die offensichtlich ebenfalls auf der Spur des Mixosauriers in der Nähe einer philippinischen Insel spurlos verschwand. Die Frauen brechen wiederum sofort auf, nicht ahnend, dass ihnen die Chinesin immer einen Schritt voraus zu sein scheint.
Seit 1976 „Het Misdaadmuseum“ (dt.: „Das Kriminalmuseum“) erschien, ist der niederländische Zeichner und Autor Henk Kuijpers aus der europäischen Comicszene nicht mehr wegzudenken. Die Hauptfigur ist Franka, eine junge Frau, die anfangs als Büroangestellte, später als Detektivin, in der ganzen Welt herumreist und gefährliche Aufträge annimmt oder historische Artefakte sucht. Immer in Lebensgefahr, lässt sie sich ihr Temperament und ihr sonniges Gemüt nicht abringen und erfreut vor allem männliche Leser immer wieder mit recht freizügigen Ansichten ihres wunderschönen Körpers.
Der vorliegende Band ist der erste Teil einer zweiteiligen Geschichte. „De tanden van de draak“ erschien erstmals 1984 und in einer Neuauflage unter dem Titel „Die Zähne des Drachens“ Mai 2009 im Epsilon-Verlag.
Den Leser erwartet eine actionreiche Story mit viel Witz, guten Dialogen, einer sehr exakt durchdachten Story und sehr ausgefeilten Charakteren. Exotische Schauplätze wechseln mit Innenräumen ab, die sehr detailreich und bunt vom Leben in den 90er Jahren zeugen.
Der Zeichenstil ist einfach, die Personen verfügen über kaum nennenswerte Mimik oder Gestik und wirken gelegentlich wie Schaufensterpuppen. Doch die permanent wechselnden Outfits, die ein Model nicht eleganter vorführen könnte als Franka, die Settings und Szenarien sorgen für permanente Spannung und gute Unterhaltung.
Und auch wenn die Idee der Schatzsuche oder Jagd nach einem Artefakt und lebenden Dinosauriern nicht unbedingt neu ist, gewinnt der Niederländer Kuijpers der Geschichte doch Facetten ab, die „Franka 7: Die Zähne des Drachens“ zu einem guten Comic machen. Entgegen den Gepflogenheiten seiner Serie ist dieses Abenteuer nur ein halbes und endet logeischerweise mit einem Cliffhanger, der Lust auf den zweiten Teil macht – zumal man nicht mal erahnen kann, wie es weitergeht. Gut und Böse sind nicht klar verteilt und die Geheimnisse der Gegnerin gilt es noch zu entschlüsseln.