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Als im Heimatdorf von Pittje Pit der gefürchtete Piratenkapitän Hackepeter mitsamt seinem Schiff und seiner Crew anlegt, darf der Junge nicht mehr zum Strand, da seine Mutter zu viel Angst um ihn hat. Doch als das gewitzte Kerlchen eine Katze vor dem Schlachter rettet, flüchtet es sich auf eins der Boote, ohne zu wissen, dass es sich um die "Knurrhahn" handelt, das Schiff von ebenjenem Hackepeter. Pittje erfährt, dass der Pirat den Auftrag hat, eine Prinzessin zu ihrem Bräutigam zu eskortieren. Allerdings sehen seine Pläne nicht ganz so edel aus, denn er will für sie ein Lösegeld einfordern, anstatt sie ordnungsgemäß abzuliefern. Vorerst stehen jedoch Pittjes eigene Probleme für ihn im Vordergrund, die Piraten haben ihn nämlich als blinden Passagier enttarnt und überlegen sich nun die gruseligsten Strafen für ihn. Letztendlich soll er als Köder für Haie herhalten, allerdings ist es die Prinzessin, die Pittje vor diesem Schicksal rettet. Nun soll er sich als Schiffsjunge nützlich machen, was gar nicht so einfach ist, wenn man immer herumgeschubst wird. Doch der kleine Kerl hat es faustdick hinter den Ohren und zum Erstaunen aller hat er noch so manchen Trick auf Lager, mit dem er sogar die Seeräuber aus einigen brenzligen Situationen befreit.
"Hackepeter, der Schrecken der 7 Meere" ist der erste Band aus der "Pittje Pit"-Reihe, die im Epsilon-Verlag nun komplett erscheint. Entstanden ist der Comic bereits in den siebziger Jahren, was man ihm auch deutlich anmerkt, allerdings hat er auch den entsprechend nostalgischen Charme und Witz, der für diese Zeit so typisch war und der seinen ganz eigenen Reiz auf den Leser ausübt.
Viele kleine Wortspielereien bringen einen immer wieder zum Schmunzeln. Angefangen beim Kapitän der Seeräuber, der "Hackepeter" heißt, bis hin zum Doc Gallenstein oder dem chinesischen Koch Sham-Pu tragen alle Mitglieder der Crew amüsante Namen. Und auch in den Dialogen wird diese Art von Humor weiter gepflegt.
Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, der unfreiwillig unter Piraten gerät, sich dort aber gut einlebt und die raubeinige Bande ganz schön aufmischt. Das Ganze ist natürlich nicht gerade ernst gemeint, sondern auf ulkige und unterhaltsame Weise umgesetzt worden. Man merkt dem Comic an vielen Stellen an, dass er schon fast vierzig Jahre auf dem Buckel hat, und sicherlich kann er den heutigen Ansprüchen an eine gezeichnete Geschichte nicht mehr unbedingt genügen. Nostalgiker und Freunde des typischen 1970er-Jahre-Humors werden aber trotzdem ihren Spaß haben. In jedem Fall ist es immer schön, wenn Klassiker, die bisher nur als Veröffentlichungen in Heftserien erschienen sind, nun in hochwertigen Alben zur Geltung kommen und ihren Platz in den heimischen Regalen finden. "Pittje Pit" ist eine nette Unterhaltung für Zwischendurch.