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Uneingeladen auf der Hochzeit des berühmtesten Zauberers Fincayras zu erscheinen, ist ein gefährliches Unterfangen. Der kleine Basil, eine Mischung aus Salamander, Fledermaus und Mini-Drache, traut sich dennoch. Er will Merlin sehen, will mit ihm sprechen und bei der Hochzeit, zu der fast jede Tier- und Menschenart der Insel geladen ist, endlich herausfinden, was er ist.
Doch zu seiner Enttäuschung ähnelt er niemandem. So klein, unscheinbar und unwichtig wie er scheint kein anderes Wesen der magischen Welt zu sein. Wäre er doch ein Drache, ein mächtiges Wesen, das dem Zauberer helfen kann und eine Rolle in der Zukunft der Welt spielen könnte.
Enttäuscht wendet er sich dem magischen Tor zu, das ihn zu einem anderen der sieben Reiche der Insel führen soll. Er will in jedem Winkel, jedem Berg, jedem See oder Teich nach einem Tier suchen, das ihm gleicht, das ihm sagen kann, wer oder was er ist. Doch das Tor ist zerstört, er kann nicht auf seine Reise gehen. Hoffnung keimt in Basil auf, als er Dagdas ansichtig wird. Der mächtige gute Geist der Anderswelt und Beschützer Fincayras und Avalons will zu Merlin. Da sieht Basil etwas am Hirschkörper Dagdas, was der Weise in seiner unendlichen Weisheit nicht bemerkt hat. Ein kleines unscheinbares Wesen, ein Blutegel, hat sich an ihm festgesaugt. Von Basil enttarnt, flieht der Egel. Zum Entsetzen des kleinen Basil ist es Rita Gawr, der dunkle Herrscher der Anderswelt, der sich in dieser Manifestation und dank Dagda nach Avalon begeben hat, um diese Welt zu erobern und Merlin zu töten.
Basil erhält zwei Aufträge von Dagda. Erstens soll er Merlin finden und warnen, zweitens soll er aus jedem der sieben Reiche ein winziges Stück - und sei es nur ein Sandkorn – in sich aufnehmen. Als Begleitung für die lange und gefährliche Reise über die riesige Insel ruft er die Windschwester Aylah herbei.
Wer die Geschichten von Thomas A. Barron über Merlin kennt, wird „Merlins Drache“ verschlingen. Jahre nach den Ereignissen der „Merlin-Saga“ geschieht Unheilvolles auf Fincayra. Doch nicht Dagda, Rita Gawr oder Merlin spielen die Hauptrolle in dieser Geschichte, sondern ein kleines, salamandergroßes Tier.
Und dieses kleine Wesen, das so unglücklich ist über seine kleine Gestalt, wächst dem Hörer nach wenigen Minuten derart ans Herz, dass man kaum mehr aufhören kann, zuzuhören. Nicht nur dank der Geschichte von Barron, der es gewohnt ruhig, detailverliebt und gemächlich angehen lässt, sondern vor allem durch den glänzenden Vortrag von Stefan Wilkening. Er gibt den Gedanken des kleinen Basil Format, Größe und Intensität. Er lässt diesen schillernden Charakter, den unglaublichen Mut und die Verwegenheit des winzigen „Drachen“ fühlbar werden.
Zwar ist die Geschichte als solche belanglos, alles dreht sich halt nur um den kleinen Basil und seine Selbstfindung. Spannend geht es selten zu, eher liebt man Barrons Geschichten für seine grandiose Darstellung einer völlig fremden und doch so vertrauten Welt. Doch am Ende ist jeder Hörer froh, dieses wirklich großartige Wesen kennen gelernt zu haben. So herzerwärmend charakterisiert und liebevoll beschrieben hat man noch keines der Wesen Fincyras erlebt.
Absolut grandios ist das Layout der Produktion. Wunderschöne Cover-Bilder, ein nett gestaltetes Inlay mit den notwendigsten Informationen über Barron, Wilkening und die Geschichte Basils, perfekt bedruckte CDs, die wirklich gut aussehen und die feste, sehr stabile Box sorgen für glückliche Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Denn eines ist ganz klar, diese Geschichte eignet für jede Altersstufe. Der Hinweis „ab 12 Jahren“ auf der Rückseite ist allerdings ein wenig zu hoch gegriffen. Auch Zehnjährige haben ihren Heidenspaß mit Basil und die Geschichte weist keine zu grausamen oder arg spannenden Stellen auf, um zu erschüttern.
Wer die Merlin-Saga kennt, sollte unbedingt „Merlins Drache“ anhören. Nicht zuletzt dank Wilkening ist dieses Hörbuch eine exzellente Produktion, die rundherum Spaß macht.