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Die Sommerferien beginnen! Luna und Hektor begeben sich an ihrem ersten freien Nachmittag direkt zum Scherzartikelhändler, um dort Niespulver und Stinkbomben zu erstehen.
Die Frage, wie Stinkbomben eigentlich funktionieren, führt sie zu ihrem Freund, dem Professor Linnaeus Copperbottom. Der eröffnet ihnen aber eine besondere Neuigkeit: Durch Recherchen hat er herausgefunden, wo sich das Grab des legendären khalzedonischen Königs von Aschkor befindet. Zusammen begeben sie sich auf die Expedition in den Orient.
Doch böse Gestalten haben ebenfalls von dem Schatz erfahren und wollen sich dessen bemächtigen. Sie verfolgen die drei und es wird noch sehr viel Action geben ...
Der Schatz von Aschkor ist David Normans erster Comic. Die Zeichnungen sind nett und gut gelungen. Auch Details werden von Norman erfasst und gut umgesetzt. Gleiches kann man von der Story aber leider nicht behaupten.
Diese ist so hanebüchen und komplett realitätsfern, dass es sogar jedes Kind bemerkt.
Denn obwohl er am Niederrhein lebt, hat der Professor ein englisches Türschild. Auf dem Markt in Port Farik, ihrem Ankunftsort, rennen die Abenteurer zufällig einem Professor in die Arme, dem sie sofort vertrauen, nur weil er auch ein Professor ist. Copperbottom ist zwar vorrangig Archäologe, entwickelt aber auch in seinem Büro elektrische Schockwaffen "zum Schutz alter Fossilien". Zudem weiß der Professor alles und trotz seines betagten Alters rennt er in der Weltgeschichte umher. Und dann hören die Bösewichte im Eiscafé (!) mit, dass der Professor einen Schatz gefunden hat.
Daneben rennt David Norman in die Falle, dass er alles Mögliche erklärt und oft eine Exposition liefert, wo keine nötig ist. Als die Kinder den Professor besuchen, öffnet ihnen eine Frau in Schürze und offensichtlich aus der Küche kommend die Tür. Noch im gleichen Panel reden die Kinder sie mit "Frau Emmelein" an, all das unter der hilfreichen Überschrift: "Die Haushälterin öffnet ihnen die Tür." Da wäre man so jetzt nie drauf gekommen.
Zwar ist die Geschichte für Sechs- bis Siebenjährige gedacht, somit kann man nicht ganz so hart urteilen wie für andere Zielgruppen, die Geschichte sollte jedoch zumindest irgendwas aussagen. Gerade wegen dem Professor hätte man etwas mehr Informationen über den Orient und die Geschichte erwartet, diese tritt aber sofort in den Hintergrund.
Das alles führt dazu, dass man die Geschichte nicht ernst nehmen kann. Auch für jüngere Kinder ist die Handlung so voraussehbar und komplett widersinnig, dass sie sich nicht dafür begeistern können. Zudem will man eigentlich auch nicht, dass ein Sechs- beziehungsweise Siebenjähriger (so die Altersempfehlung) ein solches Werk liest. Das Ende ist ebenso aus der Luft gegriffen wie alles andere. Und das soll dann noch 12,50 Euro kosten. Nein danke!
Es sollen noch zwei Bände folgen. Aber die mag man eigentlich schon gar nicht mehr lesen. Eine Empfehlung kann hierfür nicht ausgesprochen werden.