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Eine gute Portion “Charmed”, eine gewaltige Prise “Queer as Folk” und ein bisschen “O. C. California”: Die eigenwillige Gay-Mystery-Serie “Dante's Cove” geht in dritte Runde.
Sechs Monate sind vergangen, seit der Zuschauer die gutgebauten Bewohner des Hotels “Dante’s Cove” das letzte Mal zu Gesicht bekommen hat. Ein Tsunami hat inzwischen das Hotel von der Insel gefegt und die ehemaligen Gäste haben sich kurzerhand im Privathaus ihrer Vermieterin einquartiert. Mit deren Rückkehr rechnet ohnehin niemand mehr so recht. Immerhin ist Grace eine Hexe und wurde während eines Rituals von ihrer Schwester Diana mal ganz nebenbei in die Erdumlaufbahn geschossen. Entsprechend mies ist Graces Laune (einer der wenigen schauspielerischen Lichtblicke der Serie: Tracy Scoggins) deshalb, als sie aus dem Nirwana zurückkehrt und ihrer Schwester den Kampf ansagt. Die hat derweil ganz andere Probleme: Ein Abgesandter von Tresum wurde nach Dante’s Cove geschickt, um ihr und ihren chaotischen Hexereien das Handwerk zu legen.
Zur gleichen Zeit kämpft Kevin darum, seinem Ex-Geliebten Toby klar zu machen, dass ihn nur ein Schwur an den mächtigen Magier Ambrosius bindet und nicht etwa Liebe. Während sie nach einem Weg suchen, diesen magischen Bund zu lösen, kehrt eine weitere alte Bekannte nach Dante’s Cove zurück. Sie bringt eine unselige dunkle Macht mit sich, die die ganze Insel zu vernichten droht …
Die dritte Staffel “Dante’s Cove” besteht (wie bereits die zweite) aus gerade mal fünf Folgen.
Produziert wird die Serie von here.tv, dem ersten amerikanischen TV-Sender, der sich explizit an ein homosexuelles Publikum richtet. Das erklärt, weshalb fast ausschließlich homosexuelle Paare eine Rolle in der Serie spielen. Ob es aber die zahllosen Sexszenen rechtfertigt, die alle paar Minuten gezeigt werden, sei freilich dahin gestellt und ist sicher auch Geschmackssache. Fest steht, dass viel nackte Haut präsentiert wird und das dies meist recht unmotiviert geschieht. Sex sells eben. Als kleinen Bonus für die Fans gibt es sogar ein kurzes Crossover mit der Spin Off-Serie “The Lair”.
Trotzdem scheint diese Staffel erheblich mehr Handlung zu haben als beispielsweise die erste. Das Mystery-Element rückt noch stärker in den Mittelpunkt. Man erfährt etwas mehr über die geheimnisvolle Magier-Gemeinschaft “Tresum”, die ursprüngliche Antagonistin Grace hat sich inzwischen glaubhaft zu einer der Guten gemausert und durch die Einführung der “Schatten” versucht man sich gar an im wahrsten Sinn des Wortes apokalyptischen Motiven. Wie beim Sex übertreiben es die Macher hier und da damit, so dass das Endergebnis mitunter etwas billig ist. Dafür könnten freilich auch die Special Effects verantwortlich sein, die einem sehr niedrigen TV-Budget Rechnung tragen müssen.
Ganz klar fest steht, dass “Dante’s Cove” keine Serie für die breite Masse ist und das auch nicht sein will. Das erklärt auch, warum es bis dato keine deutsche Synchronisation gibt und die Serie nur auf Englisch – wahlweise mit deutschen Untertiteln – erhältlich ist. Wer aber Lust auf eine etwas andere Mystery-Soap hat und homosexuellen Inhalten offen gegenüber steht, der darf und sollte mal einen Blick in den kunterbunten Genre-Cocktail werfen und testen, ob er dem Zauber der Hexer von Tresum erliegt.
Bilder © by PRO-FUN MEDIA