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Der Gesamteindruck ist mehr als die Summe der Einzelteile. Dieser (etwas abgewandelte) Satz gilt nicht zuletzt beim Betrachten von Dioramen. In dieses weite Themengebiet fallen auch die Anlagen der Modelleisenbahner. Und tatsächlich sind es meist die kleinen, scheinbar unwichtigen Details, die dazu führen, dass eine Modelleisenbahn lebendig wirkt; ein Abbild einer realen Situation darstellt. Ob man nun Modelle (zum Beispiel Fahrzeuge und Menschen) hinzufügt oder die Gebäude altern und somit realistischer erscheinen lässt. Denjenigen, die diesen Detailgrad erreichen wollen, möchte der Autor mit dem vorliegenden Buch einige Hilfen geben, dies zu realisieren.
Zunächst widmet sich der Autor den Details, die an Personenbahnhöfen vorkommen. Hier stehen natürlich die Bahnsteige im Vordergrund und deren lebendige Gestaltung, ob dies nun provisorische Bahnübergänge für Dienstpersonal sind oder Gitterroste für die Kellerfenster der Bahnhofsgebäude. Danach geht er auf die Kleinigkeiten ein, die in einem Güterbahnhof anzutreffen sind: Verladerampen verwandeln ebenso wie kleine Wellblechhütten dessen Umgebung in eine realistischere Szenerie. Im dritten Kapitel werden dann die Nebensächlichkeiten zwischen und besonders neben den Gleisen betrachtet. Dies beinhaltet nicht nur Schotterung, Gräser und Bäume, sondern auch Wohnhäuser, Masten und Signale. Dem Bahnbetriebswerk gilt schließlich im letzten Kapitel die ganze Aufmerksamkeit. Besonders viel Platz nimmt der Ringlokschuppen ohne Drehscheibe ein, der dadurch besonders hervorgehoben wird. Eine Werkzeugliste und ein kleiner Anhang mit Adressen für das Hobby schließen das Buch ab.
Als Epoche hat sich der Autor eine offensichtlich lange vergangene Zeit ausgesucht. Unweigerlich kommt dieser Gedanke dem Leser beim Betrachten der vielen Beispiele. Und tatsächlich liegt die Zeit von 1970-1990 überwiegend mehr als ein Vierteljahrhundert zurück. Weiterhin beobachtet man, dass der Autor Modelle aus der ehemaligen DDR nachbildet. Dies fällt insbesondere durch die verwendeten Fahrzeug- und Zugmodelle auf. Trotzdem sind die Landschaften meist universell gestaltet und die gezeigten Details vielfältig einsetzbar. Außerdem betont der Autor, dass er seine Beispiele als Anregungen versteht, die zum Selbergestalten motivieren sollen, und nicht nur einfaches Nachmachen im Vordergrund steht. Die gegebenen Tipps sind dann auch zahlreich und unterschiedlicher Natur. Der Autor macht ebenfalls nicht alles selber, sondern nutzt häufig Bausätze und gibt Anleitungen, diese zu verschönern. Natürlich finden sich neben Umbauten auch einige Anleitungen zum Selbermachen - ob dies nur die Straßenkante betrifft oder es eine Betonfertigmauer ist. Selbstverständlich darf zudem die obligatorische Anleitung zum Selbermachen von Bäumen nicht fehlen.
Beim Betrachten der Bilder fällt außerdem auf, dass zu einem besseren Eindruck nicht nur die Details sehr viel beitragen, sondern ein fotorealistischer Hintergrund mit Himmel und Wolken einen ebenso starken Effekt hat. Erscheinen die Beispielaufnahmen doch ausnahmslos vor einem solchen.
Fazit: Ein schönes Hobbybuch, das wie versprochen stark ins Detail geht und auch beweist, dass man bereits mit kleinen Dingen einen großen Eindruck erzielen kann.