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Dieses 480-seitige Taschenbuch, das eine Neuauflage des Romans, der 1990 bei Heyne erschien, darstellt, ist nicht nur der erste Teil einer Trilogie, sondern auch der siebte Teil der Classic Battletech-Reihe (CBT) aus dem Fanpro-Verlag.
Durch die Hochzeit von Melissa Steiner und Hanse Davion soll ein Bündnis geschaffen werden, das innerhalb der Inneren Sphäre ein enormes Machtpotential darstellt. Diese Nachricht sorgt bei den Konkurrenten und Gegnern natürlich für Unruhe - und für das Schmieden von Plänen, diese Machtposition zu schwächen, am besten, noch bevor sie existiert.
Inmitten politischer Pläne und Ränkeschmieden lebt Justin Allard, treuer Diener des Hauses Davion, Major und MechKrieger. Bei einer Übung gerät die Truppe in eine Falle. Einige Kadetten sterben, Justin selbst verliert einen Arm. Doch statt Anerkennung für seine Anstrengungen, den Gegner zurück zu schlagen, zu erhalten, findet Justin sich schließlich vor Gericht wieder. Er wird des Verrats angeklagt und man bezichtigt ihn, nicht nur von der Falle gewusst zu haben, sondern vielmehr schon länger mit der capellanischen Bevölkerung gegen das Haus Davion zu arbeiten. Sein Urteil endet mit einer Verbannung - doch Justin schwört Rache.
Justins Bruder Daniel hingegen ist Oberleutnant bei den Kell Hounds und hat seine eigene Schlacht zu schlagen, als er die geplante Entführung Melissa Steiners aufdeckt.
Dem Roman ist sehr stark anzumerken, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Unzählige Personen tauchen auf, zahlreiche Handlungsfäden werden aufgenommen. Im Zentrum dieses Teils steht die Geschichte der Familie Allard, besonders die Justins, doch gerade auch die politischen Wirren nehmen einen Großteil des Buches ein.
Die Charaktere sind zumeist glaubhaft beschrieben und der Autor hat einige interessante Details auch aus dem Alltagsleben im Battletech-Universum einfließen lassen, die das Lesen lohnenswert und unterhaltsam machen.
Leider erstreckt sich dieser Hang zum Detail auch auf politische Diskussionen und vor allem auf Kämpfe, bei denen beispielsweise Dutzende Mechs nach und nach ihre Züge machen. Diese Szenen erinnern stark an das Protokoll einer Battletech-Spielrunde, sind vor allem technisch beschrieben und zu kleinschrittig, um im Rahmen eines Romans atmosphärisch wirken zu können.
Irritierend wirkt auch das von Michael Stackpole eingesetzte Mittel, viele Charaktere für den Leser erkenntlich denken zu lassen. Dies wird stets durch kursive Formatierung kenntlich gemacht, doch ist der plötzlich und wiederholend eintretende Perspektivenwechsel verwirrend, solang man sich nicht "warm" gelesen hat.
Wer sich im Battletech-Universum zu Hause fühlt, wird diesen Roman lieben, denn er enthält nicht nur Einzelschicksale, sondern thematisiert einen wichtigen politischen Hintergrund der Spielwelt.
Wer hingegen wenig oder keine Erfahrung im Battletech-Universum hat, wird sich schnell von der Masse an Informationen erschlagen fühlen. In diesem Fall braucht man viel Geduld und Muße zum Lesen, denn flüssiges Lesen ist in diesem Fall nahezu unmöglich, auch wenn ein Glossar am Ende des Buches einige Begriffe zu erklären versucht.
Insgesamt ein guter und empfehlenswerter Einstieg in die Trilogie, der kein völlig offenes Ende hat, bei dem man trotzdem die Folgebände benötigt, um Antworten auf alle am Schluss offen bleibenden Fragen zu bekommen.
Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,
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