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Inseln machen rund sieben Prozent der Landfläche der Erde aus. Dabei sind sie nicht nur für sich abgeschlossene, sehr empfindliche Ökosysteme, sondern versprühen auch einen besonderen Charme, weshalb viele beliebte Urlaubsreiseziele Inseln sind. Andreas Mieth und Hans-Rudolf Bork haben sich mit diesem Buch ganz den unterschiedlichen Inseln der Erde verschrieben.
Grob unterteilt sich das Buch in zwei Bereiche. Die Entstehung, Veränderung und schließlich auch das Vergehen einer Insel werden zu Beginn des Buches beschrieben. Außerdem wird ausführlich auf die Ökosysteme von Inseln und deren Verletzbarkeit durch den Menschen oder invasive Tierarten eingegangen. Auch die Geschichte - von Inselentdeckungen und Kolonisierungen handelnd - erhält ein großes Kapitel im ersten Bereich des Buches. Weiterhin werden das Klima und die Bedeutung von Inseln als Schauplatz der Evolution betrachtet.
Im zweiten Teil des Buches werden einige Inseln porträtiert. Hier findet man bekannte Inseln wie beispielsweise Grönland, Madagaskar und Bali. Aber auch eher unbekannte Namen tauchen bei den Porträts auf. Hinsichtlich der einzelnen Inseln wird unter anderem auf das eingegangen, was im ersten Bereich des Buches allgemein gehalten erklärt wird. So findet man ausführliche Informationen rund um das Klima, die Vegetation und die Tierwelt der einzelnen Inseln. Aber auch die Kultur der Menschen spielt eine große Rolle in den jeweiligen Vorstellungen. Ein Literaturverzeichnis und ein alphabetisches Register runden das Buch ab.
„Nicht noch ein Insel-Bildband!“, ist man versucht zu sagen, wenn man dieses Buch das erste Mal von außen betrachtet. Doch hierbei handelt es sich um keinen klassischen Bildband. Bekommt man das gesagt, erwartet man im nächsten Schritt das andere - nicht unbedingt bessere - Extrem: ein trockenes, schnödes, langweiliges, graues Fachbuch über geo- und biologische Prozesse auf Inseln. Gute Nachricht: Das ist dieses Buch auch nicht! Aber was ist es dann? Es ist eine Mischung aus beidem. Das Buch beinhaltet sehr viel Wissen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, erklärt dieses aber anhand vieler Fotografien und Grafiken und einem ansprechenden, gut verständlichen Text. Sicherlich eignet sich dieses Buch nicht für Personen mit einem wissenschaftlichen Anspruch an Literatur, es richtet sich an interessierte Laien, die nicht jede Begebenheit bewiesen bekommen müssen, aber dennoch mit detaillierten Informationen versorgt werden möchten und das ein oder andere - gut erklärte - Fachwort nicht scheuen.
Zahlreiche Beispiele zeigen die Theorie in der Praxis und wundervolle Fotografien runden das Buch ab. Gerade wenn es um die menschliche Kultur bei den Inselportraits geht, kann man kaum noch von einem wissenschaftlichen, dennoch aber von einem gut recherchierten, informativen Text sprechen. Die qualitativ hochwertigen Fotografien von wunderbar ausgewählten Motiven kommen auf dem edlen Papier des Hardcovers hervorragend zur Geltung. Da verliebt man sich in die skandinavischen, bunten Holzhäuser, in Einheimische von weit entfernten Inseln und wunderschöne Landschaften und imposante Tiere.
Noch ein Bildband über Inseln? Nein! Eine wissenschaftliche Abhandlung? Nein! Dieses Buch ist eine hervorragende Mischung aus beidem und bringt das Wissen leicht verständlich dem interessierten Publikum näher, das sich darüber hinaus von wunderschönen Fotografien begeistern lassen kann.